Das Semifinalduell mit Rapid im ÖFB-Cup wirft bei Sturm Graz bereits seine Schatten voraus. Eineinhalb Wochen vor dem Schlager gastiert die Austria am Samstag (16.00 Uhr) zum Auftakt der 29. Bundesliga-Runde in der Merkur Arena. Sturm würde mit einem Sieg den Abstand auf Tabellenführer Salzburg für zumindest einen Tag auf fünf Punkte verkürzen, die Gäste sind noch dringender auf Zähler angewiesen.

Sieben Punkte fehlen der Austria acht Spiele vor Saisonende auf die Admira bzw. Rang fünf, der für die Europa-League-Qualifikation reichen könnte. Unter Trainer Thomas Letsch gewannen die Wiener ihre drei Heimspiele, bei Spitzenreiter Salzburg setzte es ein 0:5. Sturms Trainer Heiko Vogel darf sich aktuell über vier Siege in Folge freuen. Der Deutsche warnte dennoch: "Die Austria verfügt über große Qualität. Wir müssen stets aufmerksam sein."

Nur den Blick nicht zu weit nach vorne richten, lautete die Botschaft, die Vogel seinem Team auf den Weg gibt. So winkte der Foda-Nachfolger beim Pressetermin auf Fragen zum Cup-Heimspiel gegen Rapid am 18. April ab. "Auf das Semifinale werden wir uns noch früh genug konzentrieren", mahnte Vogel. Die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu richten fordert er auch von seinem Team ein.

Nachlassen ist verboten!

Dass die Grazer beim 5:1 in St. Pölten für einige Minuten die Zügel schleifen ließ, ärgerte Vogel auch Tage danach. "Wir dürfen nicht nachlassen, kein Sportler auf der Welt kann sich das erlauben", betonte der 42-Jährige. Auf die Frage, ob seine Mannschaft nun dort stehe, wo er sie haben will, stieß Vogel ins selbe Horn. "Die Mannschaft ist nie dort, wo man sie haben will, man darf nie zufrieden sein und still stehen."

Von den Stammkräften fehlt den Grazern Marvin Potzmann weiter wegen einer Sprunggelenksverletzung. Stefan Hierländer war unter der Woche krank und konnte erst Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainieren. Das Duo gehört neben James Jeggo und Dario Maresic jenen Spielern an, deren Verträge mit Saisonende auslaufen. Vogel erklärte, mit Sportchef Günter Kreissl diesbezüglich im ständigen Austausch zu stehen.

Bei der Austria setzt man auf die Rückkehr von Abwehrchef Michael Madl und Kreativspieler Dominik Prokop. Das Gespann fehlte gegen Altach, als die Violetten einen mühsamen 2:1-Heimsieg holten. Letsch war mit dem Gesehenen bis auf "den großen Willen" alles andere als zufrieden, zumindest die Ausbeute stimmte. In der Steiermark wird eine Steigerung vonnöten sein.

"Sturm hat keinen Druck mehr"

"Sturm ist super in Schuss. Die Mannschaft scheint die Vorstellungen von Trainer Heiko Vogel immer besser umzusetzen. Sie haben eigentlich keinen Druck mehr und werden nach dieser Serie mit viel Selbstbewusstsein auftreten", wusste Letsch. Nach Sturm wartet auf sein Team das große Wiener Derby im Happel-Stadion gegen Rapid. Dann geht es auswärts beim LASK weiter. Für die Austria könnten die kommenden Wochen also richtungsweisend sein.

Sturm holte gegen die Austria in dieser Saison zunächst zwei Siege, in Wien gab es eine Woche vor Weihnachten dann ein 1:0 für die Hausherren. Stürmer Kevin Friesenbichler verkündete nun, erneut voll auf Sieg spielen zu wollen. "Ich fahre mit der klaren Erwartung hin, dass wir das Spiel gewinnen. Wir brauchen jetzt keine Unentschieden", sagte der Steirer.