Hans Rinner ist am Freitag im Alter von 54 Jahren verstorben. Der Steirer war seit Dezember 2009 Bundesliga-Präsident und in den Jahren 2007 bis 2010 auch Präsident von Sturm Graz. Seit rund zwei Jahren kämpfte Rinner gegen eine Krebserkrankung. Einen Kampf, den er nun verlor.

In seine Ära als Sturm-Präsident fielen der erfolgreich angenommene Zwangsausgleich und der Neuanfang beim Grazer Traditionsverein. Im Jänner 2016 wurde er dafür vom Club zum Ehrenpräsidenten ernannt. In der Bundesliga war er zuletzt mitverantwortlich für die Ligareform, die mit der Saison 2018/19 in Kraft tritt.

„Hans Rinner war ein ganz Großer der Sturm-Geschichte, ohne dessen Mithilfe Sturm den Konkurs nicht überlebt hätte. Er war der erste Sturm-Funktionär, der Bundesliga-Präsident wurde, eine Auszeichnung seiner Führungsqualität, seiner Durchschlagskraft und Fußballkompetenz. Wir verlieren mit ihm viel zu früh einen Schwarz-Weißen mit Herz und Seele“, wird Sturm-Präsident Christian Jauk auf der Website des Vereins zitiert.

„Ich betrauere den Tod eines guten und verlässlichen Freundes, der allzufrüh gehen musste. Er war eine Seele von Mensch und hat Sturm in einer existentiell gefährdeten Lage vor dem Untergang gerettet. Als Bundesligapräsident hat er stets das Verbindende in den Vordergrund gestellt. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und den nahen Anverwandten. Ich war bis zuletzt mit ihm in Verbindung und weiß, wie sehr er gekämpft und immer wieder Hoffnung geschöpft hat. Aber ich spürte auch, wie sehr er gelitten hat. In der Bitternis soll es uns Trost sein, dass Hans von diesem schweren Leiden erlöst worden ist", sagt der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer bezeichnete Rinner als "einen Freund und Mann, der sehr viel im österreichischen Fußball bewegt hat. Wir werden ihn immer in bester Erinnerung behalten." Rapids Präsident Michael Krammer schrieb: "Hans Rinner hat sich trotz seiner heimtückischen Erkrankung bis zuletzt für den heimischen Fußball eingesetzt und wie ein Löwe gegen den wiederkehrenden Krebs gekämpft. Er war nicht nur über fast ein Jahrzehnt ein engagierter und über alle Vereinsgrenzen handelnder Präsident der Bundesliga, sondern weit darüber hinaus ein sympathischer und offener Mensch, der sich große Verdienste um seinen SK Sturm Graz erworben hat."

Auch der Verband trauert

"Hans Rinner hat sich seiner schweren Erkrankung mit bewundernswerter Kraft entgegengestellt und hat sich in seinen Funktionen bis zuletzt wirksamst für die Interessen des heimischen Fußballs eingesetzt. In seiner Ära wurde der Doppelpass zwischen dem ÖFB und der Österreichischen Fußball-Bundesliga zu einer erfolgreich gelebten Praxis. Ich danke Hans Rinner im Namen der gesamten österreichischen Fußballfamilie für die großen Leistungen, die er für unseren Sport erbracht hat", würdigt ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner den Verstorbenen.

An diesem Wochenende wird in Gedenken an Hans Rinner bei allen Spielen der Fußball-Bundesliga eine Trauerminute abgehalten. Nützen auch Sie ihre Möglichkeit, in unserem Kommentar-Forum zu kondulieren!