Ganz schön herumgekommen ist Emanuel Pogatetz in seiner bald 18-jährigen Profikarriere. 446 Partien bestritt der Abwehrspieler in Profiligen sechs verschiedener Länder. Dazu kamen 61 Länderspiele für Österreich mit dem Höhepunkt, alle Vorrundenbegegnungen der Heim-Europameisterschaft 2008 über 90 Minuten auf dem Platz gestanden zu sein. Am Samstag (16 Uhr) kehrt der 34-Jährige mit dem LASK in seine Heimatstadt Graz zurück, wo die Bundesliga-Partie gegen Sturm ansteht. Also gegen jenen Klub, wo für den Steirer alles begann. Pogatetz über ...

... die Rückkehr nach Graz: Da sind auf jeden Fall Emotionen im Spiel. Ich bin nur ein paar Meter neben dem Stadion aufgewachsen, meine Eltern, die auch beim Spiel gegen Sturm dabei sein werden, wohnen noch immer dort. Deshalb freue ich mich, nach dem GAK und dem Nationalteam auch mit dem LASK im Stadion spielen zu dürfen. Mit Sturm habe ich da leider nie spielen dürfen. Da war ich nur Ballbub.

... Erinnerungen an die Zeit bei Sturm: Ich habe eine hervorragende Ausbildung genossen, habe alle Nachwuchsmannschaften bis zu den Profis durchlaufen. Besonders Dietmar Windisch und Alfred Werner haben mir viel mitgegeben. Von Ivica Osim habe ich ebenfalls viel gelernt. Auch Rupert Marko bin ich sehr dankbar. Er hat mir den Sprung zu den Profis ermöglicht.

... Erinnerungen an die Stadt: Graz hat sich unglaublich verändert. Als ich in Liebenau aufgewachsen bin, war das noch mehr oder weniger Land. Damals hat man noch ohne Probleme auf der Straße herumlaufen können. Ich habe durchwegs tolle Erinnerungen.

... die Heimat Graz: Natürlich habe ich viele Erinnerungen an Graz. Aber ich sehe nicht mehr Graz, sondern eher Österreich als meine Heimat. Ich habe sehr viele Orte auf der Welt schätzen gelernt. Das hat sich deshalb etwas verschoben. Ich sehe mich als Weltbürger.

... den Meistertitel mit dem GAK 2004: Daran habe ich positive Erinnerungen und blicke gerne zurück. Neben dem sportlichen Teil haben wir auch einen super Zusammenhalt in der Mannschaft gehabt. Mit Walter Schachner, der ein großer Förderer von mir war, hatten wir auch einen super Trainer.

... den schönsten Augenblick im Fußballerleben: Das kann man nicht auf einen Moment eingrenzen. Ich habe große Siege gegen Manchester United, Chelsea oder Bayern gefeiert. Aber ich denke gerne an die Anfangszeit bei Sturm zurück. Das erste Mal in einem Test bei den Profis zu spielen oder mit ins Trainingslager fahren zu dürfen, das waren tolle Sachen. Dazu habe ich mit Sturm das Hallenturnier in Liebenau gewonnen – und das mit 16 Jahren. Davor war ich immer nur als Besucher in der Eishalle, und plötzlich gewinnt man das. Das war schon toll. Aber auch die Anfangszeit in Kärnten, für die Nationalmannschaft oder jetzt für den LASK zu spielen, sind schöne Teile meiner Karriere.

... den künftigen Lebensmittelpunkt: Ich fühle mich durch meine Frau in Wien sehr wohl. Deshalb will ich nach meiner Karriere in dieser wundervollen Stadt leben.