Seinen eigenen Negativrekord als Trainer hat Franco Foda mit dem 0:5 in Salzburg eingestellt. Denn schon am 2. März 2003 verlor der 51-Jährige als Trainer von Sturm und mit Angreifer Imre Szabics, der mittlerweile sein Assistent ist, in dieser Höhe gegen den GAK. Dass Foda sofort nach Schlusspfiff meinte, dieses Spiel schnell abhaken zu wollen, erscheint äußerst sinnvoll.

Trotz Sturms höchster Niederlage seit dem 2. November 2003 gegen Vorgängerklub Austria Salzburg (ebenfalls 0:5) gibt es keinen Grund, Trübsal zu blasen. „Dem ersten Gegentor ist ein Foulspiel vorangegangen. Kurze Zeit später hat sich Philipp Huspek verletzt. Die Rote Karte für Christian Schulz und das fällige 0:2 per Elfer und das Eigentor zum 0:3 haben nur eines bestätigt: Ungünstiger kann ein Spielverlauf nicht sein“, sagt Sturms Geschäftsführer Sport Günter Kreissl. „Wir können uns nicht viel vorwerfen, außer dass wir uns nicht die großen Torchancen herausgespielt haben.“

"Schlichtweg Blödsinn"

Schnell kam Kritik auf, wonach die Doppelbelastung für Foda als ÖFB-Teamchef und Sturm-Trainer zu Problemen geführt habe. „Das ist schlichtweg Blödsinn und hat überhaupt keine Rolle gespielt. Franco hat die Mannschaft vier Tage persönlich auf die Partie gegen Salzburg einstellen können. Wenn das ein Problem sein sollte, dann dürfte man in englischen Wochen ja gar nicht antreten.“

Mit der Kritik an Kapitän Christian Schulz kann Sturms Geschäftsführer ebenso nichts anfangen. „Abgesehen von dem verschuldeten Elfmeter hat er ein gutes Spiel gemacht. In der Ausschlussszene haben wir im Verbund nicht gut agiert. Gegen einen der schnellsten Spieler in der Liga war einfach die Sicherung nicht da“, sagt Kreissl, der auf die Frage, ob Salzburg das Nonplusultra der Bundesliga darstellt, eine klare Meinung hat. „Das wären sie, wenn sie 15 Punkte in Führung liegen würden. Aber das ist nicht der Fall.“

"Keine großen Schmerzen"

Welche Lehren man aus der Niederlage ziehen sollte? „Wir haben wie ein Boxer einen Schlag abbekommen, den wir spüren, der aber keinen großen Schmerz verursacht. Im Gegenteil: Ich glaube, dass diese Niederlage große Motivation auslöst, es allen zeigen zu wollen, dass wir viel besser sind“, sagt Kreissl.

Und das ist zweifelsohne der Fall. Sturm mischt noch im Cup-Viertelfinale mit und steht in der Bundesliga nach 15 Runden auf Platz zwei der Tabelle – zwölf Punkte vor einem Nichteuropacupstartplatz. Damit liegen die Grazer auch voll im Plansoll, was das Saisonziel anbelangt – so lange wie möglich ganz vorne dranzubleiben. Am Samstag (Merkur-Arena, 16 Uhr) soll der nächste Schritt gegen den LASK erfolgen.