Es war eine engagierte Vorstellung, die der SK Sturm in der Europa-League-Qualifikation gegen Fenerbahce Istanbul gezeigt hat. Mehr als 15.000 Zuseher peitschten die Spieler im Liebenauer Stadion nach vorne. "Ich möchte mich bei allen Zusehern für die großartige Unterstützung bedanken", verteilte Sturm-Trainer Franco Foda Sonderlob. "Leider stehen wir unterm Strich mit leeren Händen da."

Und das trotz guten Starts, als Stefan Hierländer die Grazer bereits nach zehn Minuten in Führung gebracht hatte. Dann schlug es aber zwei Mal im Kasten von Jörg Siebenhandl ein. "Ein Eigentor und ein Gegentor aus einer Standardsituation werden auf diesem Niveau sofort bestraft. So etwas darf nicht passieren", ärgerte sich Hierländer.

Verdient oder nicht?

Vor allem die Passivität nach dem Führungstreffer rächte sich. "Es waren zwei billige Tore. Natürlich hat man aber gesehen, dass Fenerbahce richtig gut Fußball spielen kann. Dennoch fahren wir nächste Woche zum Rückspiel nach Istanbul und wollen das Unmögliche möglich machen", analysierte Kapitän Deni Alar.

Was sich viele Zuseher gedacht haben, sprach auch Marvin Potzmann, der auf der linken Abwehrseite zum Einsatz kam, aus: „Wir hätten uns das 2:2 verdient." Der 23-Jährige glaubt noch immer an die Sensation. "Wir haben auch gegen Podgorica einen 2:0-Auswärtssieg zum Weiterkommen gebraucht, wieso soll uns das nicht auch in Istanbul gelingen", fragte der 23-Jährige und erinnerte dabei an den 3:0-Erfolg in der Vorwoche in Montenegro, mit dem man die 0:1-Heimniederlage locker weggesteckt hatte. 

Ganz unverdient war der Sieg der Gäste nicht. "Wir haben nach dem frühen Rückstand den Druck erhöht und sind  dafür belohnt worden", sagte Fenerbahce-Trainer Aykut Kocaman, der aber zur Demut aufruft. "Ich habe meinen Spielern in der Kabine gratuliert, aber es ist noch nicht zu Ende. Sturm ist eine gute Mannschaft und uns erwartet noch eine lange Partie."