Da war schon ein Klassenunterschied zu erkennen. Im Hinspiel der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation musste sich der SK Sturm in Graz Fenerbahce Istanbul mit 1:2 geschlagen geben und reist damit am kommenden Donnerstag mit einem schweren Rucksack zum Rückspiel in Istanbul.

Die Partie begann für die Grazer ideal. Stefan Hierländer versenkte den Ball nach einem schönen Konter eiskalt im Kasten von Fenerbahce-Goalie Demirel (10.). Das war auch der Weckruf für die Türken, die zuvor mit zu wenig Spannung aufgetreten waren. Auch der verletzungsbedingte Ausfall von Sturm-Angreifer Philipp Zulechner, für den Philipp Huspek eingewechselt wurde, wirkte sich auf das Spiel der Hausherren nicht unbedingt positiv aus.  

Unglücksrabe Maresic

In der Folge agierten die Gäste willensstärker und mehr auf den Endzweck ausgerichtet. Die logische Folge war der Ausgleich. Ausgerechnet Sturms 17-jähriges Talent Dario Maresic war der Unglückrabe und bugsierte den Ball unglücklich ins eigenen Tor (29.).

Nur fünf Minuten später legte Fenerbahce nach. Nach einem Eckball stieg Innenverteidiger Neustädter am höchsten auf und köpfelte zur 2:1-Führung ein. Verdient, präsentierten sie sich doch in allen Belangen überlegen: Technisch versierter, körperlich präsenter und spielerisch mit mehr Klasse. Und das, obwohl die türkische Meisterschaft noch nicht begonnen hat und es für Fenerbahce das erste Pflichtspiel der Saison war.

Schulz nach Insektenstich nur Zuschauer

Den Steirern konnte man das Kämpferherz nicht absprechen. Angepeitscht von den rund 15.000 Zusehern im Liebenauer Stadion versuchten es Deni Alar, der in Abwesenheit von Christian Schulz (Insektenstich) die Kapitänsschleife trug, und Co. Zwingende Möglichkeiten blieben für die Truppe von Trainer Franco Foda aber aus, obwohl sie deutlich mehr Torschüsse abgab. Allerdings ließ die Qualität zu wünschen übrig. Fenerbahce reichten genau zwei Schüsse auf das Gehäuse, um zwei Treffer zu erzielen.

So blieb es am Ende beim 1:2. Ein Ergebnis, das den Türken eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (19.30 Uhr) in Istanbul verschafft hat. Sturm braucht hingegen schon ein kleines Wunder.