Sturm war nach Podgorica gereist um das eher peinliche 0:1 aus dem Heimspiel in Montenegro auszubessern und in die nächste Runde gegen Fenerbahce Istanbul aufzusteigen. Ohne Kapitän Christian Schulz - der Innenverteidiger leidet an einer Muskelverspannung im Rücken - musste die Hürde bewältigt werden. Charalampos Lykogiannis spielte neben Dario Maresic in der Innenverteidigung, Marvin Potzmann links in der Viererkette. Sonst änderte Franco Foda an seiner Start-Elf nichts. Es gab auch nicht viel Grund. Auch wenn das Ergebnis vom Hinspiel in Graz ganz und gar nicht erbauend war - Sturm war trotzdem über 90 Minuten die bessere Mannschaft.

Und das waren die Grazer auch in Podgorica von Anfang an. Jörg Siebenhandl musste in der ersten Hälfte nur zweimal eingreifen. Nie war wirklich Gefahr entstanden. Anders bei Sturm: Potzmann klopfte per Kopf und mit einem abgefälschten Schuss an und zwang den Torhüter der Gegner zu Paraden. Je breiter Sturm das Spiel machte, umso eher entstand Gefahr. Je schneller Sturm kombinierte, desto eher entstand Gefahr. Und vor allem dann, wenn 1-gegen-1-Situationen erfolgreich abgeschlossen wurden. Wie beim 1:0: Röcher kommt von außen, dribbelt ein feiner Doppelpass mit Deni Alar - der Kapitän - und Sturms Neuzugang steht alleine vor dem Tor des Gegners und schiebt überlegt ein (33.). Nur sechs Minuten später steht es 2:0 für Sturm. Philipp Zulechner dreht sich knapp außerhalb des Strafraums schön und schließt gut ab.

Bevor der Gegner aus Podgorica erkannte, dass die zweite Hälfte wieder angepfiffen war, beschloss Alar den leisen Hoffnungen des Gegners ein Ende zu bereiten. Aus mehr als 30 Metern zog der Stürmer ab und traf. Nicht sehr genau - aber genau genug für den Tormann des Gegners. Damit war das Spiel endgültig entschieden, drei Tore würden die Montenegriner gewiss nicht erzielen.

Sturm ließ in der Folge etwas nach, spielte nicht mehr mit allerletzter Konsequenz und war dennoch die bessere Mannschaft. Nur einmal zappelte der Ball hinter Siebenhandl im Tor. OgnjenStijepović, nach der Pause eingewechselt, war in der 52. Spielminute aber im Abseits gestanden. Das 4:0 fiel nicht, weil Alar nach 67 Minuten vom Elfmeterpunkt scheiterte und auch den Nachschuss nicht im Gehäuse unterbringen konnte.

Für Sturm kann das 3:0 in Podgorica wichtig für die am Sonntag beginnende Bundesliga-Saison sein. Ein Ausscheiden gegen Mladost Podgorica hätte in Graz die Stimmung gedämpft bevor die Saison überhaupt begonnen hat. Fest steht aber auch: Mehr als eine Pflichterfüllung war der Sieg in Podgorica nicht.