Für Red Bull Salzburg steht ein Formalakt unmittelbar vor dem Abschluss. Sollten die Mozartstädter am Samstag (18.30 Uhr) vor eigenem Publikum gegen Schlusslicht SV Ried siegen und die Austria davor im Heimspiel gegen Sturm Graz (16.00 Uhr) nicht drei Punkte eingefahren haben, wäre der neuerliche Gewinn der Fußball-Meisterschaft schon fünf Runden vor Schluss offiziell fixiert.

Selbst wenn es am Samstag noch nicht klappen sollte, so ist der vierte Titel in Folge und der insgesamt achte Eintrag auf dem Silberteller in der Red-Bull-Ära wohl nur aufgeschoben, schließlich beträgt der Vorsprung auf die "Veilchen" 15 Punkte. Dennoch gab sich Trainer Oscar Garcia zurückhaltend. "Natürlich werden wir das Ergebnis der Austria registrieren, aber das Beste an unserer Situation ist, dass wir nur von uns selbst abhängig sind. Der Fokus liegt nur auf dem Spiel gegen Ried", betonte der Katalane.

Salzburg will dennoch von Spiel zu Spiel schauen

Diese Ansicht vertrat auch Offensivspieler Wanderson. "Uns ist die Tabellensituation bewusst. Viele reden schon davon, dass wir fix Meister sind, aber wir werden wie bisher von Spiel zu Spiel schauen und sehen die Partie gegen Ried wie ein Finale", versprach der Brasilianer.

Viel spricht dafür, dass die Salzburger dieses "Endspiel" für sich entscheiden werden. Die "Bullen" holten aus den jüngsten 16 Pflichtspielen 15 Siege und ein Remis, zuletzt gelang mit einer 5:0-Gala bei der Admira der Einzug ins Cup-Finale. Außerdem hat man die jüngsten vier Duelle mit Ried allesamt gewonnen und ist gegen die Oberösterreicher seit 24 Heimpartien ungeschlagen. "Die Mannschaft spielt derzeit sehr gut und hat im Frühjahr vieles richtig gemacht", sagte Oscar.

Der 44-Jährige sieht aber auch den Gegner gut in Schuss. "Seit bei den Riedern Lassaad Chabbi Trainer ist, hat sich etwas geändert. Sie machen weiter vorne Druck und spielen intensiver", sagte Oscar und führte dies auch auf den neuen Manager mit Red-Bull-Vergangenheit, Franz Schiemer, zurück.

Chabbi hofft, mit der adaptierten Rieder Spielweise auch in Wals-Siezenheim reüssieren zu können. "Jedes Spiel ist schwierig, gegen Salzburg ist es noch schwieriger. Aber wenn wir so spielen wie in den vergangenen drei Partien, dann haben wir die Chance, mit einem guten Ergebnis nach Hause zu kommen", sagte der gebürtige Tunesier und ergänzte: "Die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg. Wir wollen zumindest einen Punkt mitnehmen." Seinem Club fehlen derzeit vier Zähler aufs rettende Ufer.

Ehrung von Salzburgs U19-Team

Im Zuge der Partie gibt es eine Ehrung für Salzburgs U19-Team, das am Montag sensationell die UEFA Youth League gewonnen hat. Aus diesem Anlass haben alle Personen unter 19 Jahren bei Vorweis eines Lichtbild-Ausweises freien Eintritt. Mit dieser Maßnahme soll dem relativ enttäuschenden Publikumszuspruch der Mozartstädter entgegengewirkt werden. "Wir würden uns einen Schnitt von 10.000 und mehr wünschen, aber offensichtlich ist das in Österreich schwierig", sagte Oscar.

Wie viele Besucher am Samstag auch immer in den Weg in die Red-Bull-Arena finden - den Meisterteller werden sie selbst dann nicht zu sehen bekommen, wenn der Titel unter Dach und Fach gebracht werden sollte. Wie die Bundesliga bestätigte, erfolgt die Ehrung unabhängig vom Ausgang der 31. Runde zu einem späteren Zeitpunkt.