Die interne Aufregung beim SK Sturm über einen fehlenden Masterplan für die Zukunft war heftig, aber kurz. Geschäftsführer Sport Günter Kreissl verteidigt seine Arbeit und erklärt, dass er sich seit Mitte März mit der Thematik Nachwuchs intensiv beschäftige. Zuvor war wenig Zeit (Transfers, Lizenzierung, Vertragsverlängerung) dafür.

Kreissl: „Wir arbeiten an einer greifbaren Strategie. Wie wollen wir die Spieler zwischen 17 und 21 Jahren besser machen? Wie wollen wir gerade in dieser Entwicklungsphase die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass mehr Spieler aus dieser Altersgruppe den Weg rauf schaffen in die Kampfmannschaft? Das ist ein absolutes Kern- und Lieblingsthema von mir.“

Die eigene Amateure-Mannschaft nach der Liga-Reform in der zweithöchsten Leistungsklasse spielen zu lassen, ist nicht geplant. „Das überfordert unsere wirtschaftlichen Möglichkeiten komplett. Ich kann das gut einschätzen, ich habe bei einem Zweiligisten gearbeitet“, erklärt Kreissl. Schaffen die Amateure in der Saison 2017/18 den Sprung in die zweite Spielklasse, „nehmen wir das gerne mit, haben dann aber ein geringes Budget“. Angestrebt wird, Talente zu einem Kooperations- oder Partnerverein zu transferieren, damit die Spieler nicht den großen Leistungssprung von der Regionalliga in die Bundesliga stemmen müssen. Spieler werden nicht „abgeschoben“, sondern können sich auf dem nächsthöheren Niveau weiterentwickeln.

Personal Coach für den Nachwuchs

In der kommenden Saison wird ein Personalcoach installiert, der sich der Spieler zwischen 17 und 21 Jahren annimmt und in vielen Bereichen (Ernährung, Professionalität, Aktivität abseits des Platzes, sportliche, private, körperliche oder mentale Probleme) hilft. Kreissl: „Diese Position kostet Geld, deshalb müssen wir umschichten, um zu optimieren. Vielleicht brauchen wir nicht mehr elf, zwölf Jungprofis, vielleicht reichen sieben, acht auch. Die müssen wir optimal weiterfördern. Das ist der Plan. Es kann sein, dass wir etwas kürzen, aber auch, weil wir wo anders etwas installieren. Die Gruppe ist uns extrem wichtig.“

Nicht mit Markus Schopp

Amateure-Trainer Markus Schopp wird den SK Sturm mit Saisonende verlassen. „Die Entscheidung für Kooperationsvereine ist eine machbare Variante. Ich wollte aber immer mit den besten Nachwuchsspielern in der höchstmöglichen Leistungsklasse vertreten sein. Deshalb ist es die logische Folge, dass ich den neuen Weg nicht mitgehen werde“, sagt der 43-jährige Grazer. „Die Bestätigung für die gute Arbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde, ist die Führung der U18 in der ÖFB-Jugendliga.“