Bedient man sich vor der heutigen Begegnung (16 Uhr) zwischen dem SK Sturm und Mattersburg den statistischen Zahlen, könnten die Grazer relativ gelassen in das Spiel starten. Denn verlieren ist demnach beinahe unmöglich. In keinem der vergangenen 17 Heimspielen (9 Siege und 8 Unentschieden) gingen die Schwarz-Weißen gegen Mattersburg als Verlierer vom Platz.

Die letzte Niederlage datiert vom 13. Mai 2006. Die Burgenländer siegten durch einen Treffer von Ilco Naumoski in der letzten Runde 1:0 und überholten Sturm in der Tabelle. Den Grazern blieb Rang acht in der Endabrechnung der Saison 2005/06. Ein einziger Grazer Spieler war bei der Heimniederlage dabei: Christian Gratzei saß damals als Zweier-Tormann auf der Bank, es spielte Grzegorz Szamotulski.

Gratzei sagt schmunzelnd: „Wenigstens war ich nicht überall dabei.“ Dem 35-Jährige fällt es auch leicht, gelassen zu sein. Er spielte bisher eine ausgezeichnete Saison, hielt mit etlichen Glanzparaden seine Mannschaft oft im Spiel und strahlt aktuell eine Sicherheit aus, die ansteckend ist, egal, wie seine Vorderleute heißen und in welcher Formation sie spielen. Gratzeit ist derzeit ein Garant für Erfolg. Der Leobener kassierte in 28 Spielen 23 Gegentore (beim 0:4 gegen die Austria fehlte er krankheitsbedingt). Ein Spitzenwert, den in der Bundesliga nur Salzburg-Goalie Alexander Walke unterbietet (18 Gegentreffer in 29 Spielen).
Ist es die notwendige Mischung zwischen Konzentration und Lockerheit, die ihn so stark auftreten lässt? „Das ist vielleicht ein Teil meines Auftretens. Es ist aber auch die gute tägliche Arbeit im Tormanntraining. Dazu passen die Leistung der Mannschaft und das Gesamtpaket – das ist letztendlich entscheidend“, sagt Gratzei. Zum aktuellen Stand der Vertragsverhandlungen schweigt er, sagt lediglich: „Es gibt laufend gute Gespräche, ich bin entspannt.“

Keine Entspannung ist heute im Spiel gegen die Mattersburger erlaubt. „Es ist wie in jedem Spiel. Jeder von uns muss an seine Leistungsgrenze gehen. Wenn wir das schaffen, wird am Ende ein positives Ergebnis rausschauen“, ist sich der 35-Jährige sicher. Die Formation wird wohl die altbewährte Viererkette sein, mit Marvin Potzmann statt des gesperrten Charalampos Lykogiannis auf der linken Seite. Der Burgenländer Potzmann weiß wie seine Landsleute auftreten werden: „Sehr körperbetont.“