Sturm Graz liegt vor dem Schlager der 22. Runde (ab 16 Uhr im Liveticker) einen Zähler vor dem ersten Verfolger aus Favoriten. Nach dem Frühjahresauftakt warten noch beide Mannschaften auf den ersten Sieg. Während sich die Austria über das erst spät fixierte 1:1 gegen Rapid freuen durfte, gingen die Grazer beim 0:1 bei Schlusslicht Mattersburg gänzlich leer aus.

Verzichten müssen die Grazer heute auf den erkrankten Torhüter Christian Gratzei (Magen-Darm-Virus). An seiner Stelle wird der Deutsche Daniel Lück erstmals in der Liga das Gehäuse hüten. Lücks Vordermann Christian Schulz will mit seiner Mannschaft gegen die Austria "ein anderes Gesicht" als zuletzt im Burgenland zeigen. Mit Mittelfeldmann Martin Ovenstad könnte ein Neuzugang sein Debüt für die "Blackys" geben.

Der ebenfalls im Winter geholte Baris Atik dürfte in der Offensive zum Zug kommen. "Er hat einen guten Zug zum Tor", meinte Trainer Franco Foda über die 22-jährige Hoffenheim-Leihgabe. Atik war in Mattersburg als Wechselspieler im Einsatz und wusste dabei zu gefallen. Ganz vorne wird voraussichtlich Deni Alar in seinem 200. Bundesliga-Spiel stürmen. Bei Sturms 3:1-Heimsieg gegen die Austria im Herbst traf Alar zweimal.

Aggressivität statt Manndeckung

Die Überlegung, Austrias Spielgestalter Raphael Holzhauser, wie zuletzt von Rapid praktiziert, durch Manndeckung zu entschärfen, kam laut Foda nicht auf. "Die Austria hat sehr gute Spieler im Mittelfeld. Denen muss man aggressiv begegnen", lautete sein Rezept. Ohnedies würden zwei Teams aufeinandertreffen, die den Ball nur allzu gerne in den eigenen Reihen halten. Nicht näher äußern wollte sich Foda zur Auswirkung der Partie auf die Tabellensituation: "Auf die Tabelle zu schauen, macht in dieser Phase der Meisterschaft keinen Sinn."

Die Austria reiste bis auf den Langzeitverletzten Robert Almer mit voller Stärke in die Steiermark. Thorsten Fink könnte bei einem Sieg in seinem 58. Ligaspiel als Coach der Violetten die 100-Punkte-Marke knacken. Darüber wollte Fink freilich keinen Gedanken verschwenden. Vor einem "Duell auf Augenhöhe" klang er ähnlich wie sein Landsmann Foda.

"In Graz werden wir versuchen die Räume besser zu nützen und mutiger nach vorne zu spielen", meinte Fink ebenfalls im Rückblick auf die Vorstellung in der ersten Frühjahresrunde. Gegen Rapid klappte offensiv bei den Favoritnern zu wenig. Eine Steigerung wird notwendig sein, um nach sechs erfolglosen Versuchen in der Liga wieder drei Zähler aus Graz zu entführen. Derby-Torschütze Lukas Rotpuller war bereit: "Graz ist nicht unbedingt unser bester Boden zum Gewinnen, aber wir nehmen jede Aufgabe an."