Mit 30 Jahren hat man schon einige Trainingslager hinter sich gebracht. Wie viele waren es?

STANKOVIC: So an die 20 Camps werden es schon gewesen sein.

Wo war es am schönsten?

In Spanien zahlt man mehr den Namen, aber es passt. Die besten Bedingungen für ein Wintertrainingslager sind für mich in der Türkei. Da passt einfach das Gesamtpaket.

Was ist schön an den Camps? Was ist mühsam?

Das mühsamste ist, dass man immer das gleiche Gewand an hat. Ich freue mich jedes Mal beim Heimkommen auf das eigene Gewand und das Autofahren. Das lustigste sind die Abende, in denen man zusammensitzt und nicht nur an Fußball denkt.

Verraten Sie uns besondere Highlights?

Ein besonderes Schmankerl gibt es aus dem aktuellen Trainingslager. Ich fragte einen Spieler, gegen wen wir den letzten Test spielen. Und er meinte: Gegen die chinesische Mannschaft Ching Chang Cinitau. Dann habe ich nachgelesen und es war Dacia Chisinau. Also keine Chinesen sondern Moldawier.

Welcher Spieler hat die Chinesen ins Spiel gebracht?

Das wird nicht verraten.

Ist die Gefahr eines Lagerkollers gegeben?

Nein, man hat das im Griff. Das steht und fällt aber ein bisschen mit der Trainingsleistung. Außerdem hat man das Zimmer als Rückzugsgebiet.

Wo aber noch immer der Zimmerkollege nerven könnte.

Bei mir nicht, ich bin allein im Zimmer, weil wir eine ungerade Spielerzahl haben. Uros Matic war meine Ehefrau und die Ehefrau habe ich noch nicht ersetzt.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer sportlichen Situation?

Ich trainiere so, dass ich jeden Tag in den Spiegel schauen kann. Ich gebe im Trainings alles, weil ich nicht wahrhaben möchte, dass ich noch einmal so wenig Rolle spiele wie es in der Hinrunde war. Dafür bin ich viel zu gut, und glaube, dass ich mich so gut einschätzen kann, was meine Leistung betrifft. Obwohl unsere Mannschaft sehr gut ist, glaube ich, dass ich nach wie vor die Qualität habe, darin zu spielen. Ich bin überzeugt, dass ich bis jetzt sehr gute Testspiele abgeliefert habe.

Sie haben keinen Urlaub gemacht, sondern durchtrainiert.

Weil ich einfach vom ersten Tag an bereit sein wollte. Ich habe ein einziges Training auf Kunstrasenplatz ausgelassen, aus Sicherheitsgründen.

Denken Sie noch an Ihren Kreuzbandriss?

Nein, gar nicht. Ich muss sagen, dass man aufgrund des Kunstrasenplatzes den Rücken und die Fußsohlen spürt. Aber das Knie hält super. Danke an Doktor Mandl. Unsere medizinische Abteilung ist überhaupt spitze.

Wann wären Sie mit Ihrer sportlichen Situation wieder zufrieden?

Mein Anspruch ist, dass ich wieder in der Startformation stehe. Aber nach dieser Hinrunde ist die sportliche Wertschätzung nicht mehr die, wie sie war. Und diese muss ich mir wieder erarbeiten. Zufrieden bin ich, wenn ich etwas dazu beigetragen habe, dass wir einen internationalen Startplatz erreichen.

Ein Abschied von Sturm im Winter ist auch noch möglich?

Ich will nichts ausschließen.