Beim obligatorischen Lakatattest des SK Sturm nach der Winterpause war Bright Edomwonyi nicht dabei. Der Flug des Nigerianers nach Österreich wurde gestrichen. "Wir erwarten Bright am Dienstag", sagt Sturm-Trainer Franco Foda, während die anderen Spieler im Stadion Eggenberg brav ihre Runden drehten. Ob sich der Coach da nicht täuscht. Denn der 22-jährige Stürmer wird von anderen Klubs umworben, wie auch sein Manager bestätigt. Edomwonyi soll Informationen zufolge heute in die Türkei fliegen. Ob zu Verhandlungen oder zu einem Probetraining war nicht klar. Bei Sturm selbst gab man sich ob dieser Causa zugeknöpft. Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl sagt etwa: "Bei uns sind einige Spieler begehrt."

Präsident Christian Jauk fand in Bezug auf etwaige personelle Änderungen innerhalb der Mannschaft auch sehr kreative Worte, indem er sagte: "Ich bin schon gespannt, welche Spieler uns Günter Kreissl präsentieren wird." Und fügte mit einem Lächeln hinzu: "Es könnte auch etwas Unerwartetes dabei sein." Eine Aussage, die Raum für Spekulationen zulässt. Auch die vielen Einzelgespräche zwischen Kreissl und Jauk, Kreissl und Foda sowie Kreissl und Imre Szabics gestern in Eggenberg deuten auf rege Aktivität abseits der Öffentlichkeit hin. "Bei Sturm habe ich bisher nur intensive und sehr intensive Wochen erlebt. Derzeit befinde ich mich in einer sehr intensiven Woche", sagt Kreissl.

Zurückhaltende Prognosen

Die nächsten Tage werden Gewissheit bringen, ob nach Uros Matic auch Edomwonyi die Schwarz-Weißen verlassen wird. Apropos Matic. Der Markt für einen etwaigen Nachfolger im Mittelfeld wird sondiert. Rund 30 Spieler waren bzw. stehen unter Beobachtung – junge und routinierte Spieler sowie Links- und Rechtsfüßer gewichtet nach sportlicher Relevanz und Wirtschaftlichkeit.
Aufgrund der aktuellen Ungewissheit der Kaderzusammenstellung ist man bei Sturm mit Prognosen für die Frühjahrsrunde zurückhaltend. Auch noch unklar ist die Zukunft von Marko Stankovic, Roman Kienast und Andreas Gruber, die in der Herbstrunde nur zu wenigen Einsätzen gekommen sind. "Es gab noch keine Anfragen. Ich bin aber für Gespräche offen", sagt Kreissl. Kein Kommentar gibt er zu den laufenden Vertragsverhandlungen mit Trainer Foda ab. "Wir werden in den nächsten drei bis vier Wochen eine Lösung haben", so Kreissl. Ähnlich sieht es Foda, der sagt: "Wir haben jetzt Zeit und werden es ruhig angehen. Wenn es so weit ist, werden wir es sagen."

KSV: Laktattest abgesagt

Bei Kapfenberg verlief der Trainingsstart nicht wie geplant. Der Laktattest wurde abgesagt. "Weil mit Christoph Nicht, Jakob Kicker und Dominik Frieser drei Spieler krankheitsbedingt gefehlt haben. Zudem konnte Nemanja Lakic am Vormittag noch nicht dabei sein", sagt der sportliche Leiter „Mucki“ Wieger. Neuzugänge sind beim Zweitligisten vorerst keine geplant, mit Abgängen muss aber gerechnet werden. Wieger: „Für Victor (Anm: vier Tore, fünf Assists) haben wir sehr konkrete Anfragen.“