Nach knapp dreiwöchigem Winterurlaub sind am Montag auch die Fußball-Profis des Tabellendritten Sturm Graz mit Laktattests im Stadion Eggenberg in die Vorbereitung auf die am 10. Februar beginnende Frühjahrsmeisterschaft gestartet. "Wir wollen den Weg erfolgreich weitergehen. Es war ein toller Herbst mit sehr guten Ergebnisse und sehr guter Körpersprache", betonte Sportdirektor Günter Kreissl.

Der 42-Jährige hat im Gegensatz zu seinen Profis bereits eine intensive Woche hinter sich, da er nach dem Abgang von Zentrumsspieler Uros Matic zum FC Kopenhagen den Markt sondierte. "Ich habe auf der Mittelfeldposition an die 30 Personalien bearbeitet und mich mit Trainer Franco Foda und Imre Szabics ausgetauscht, aber noch nichts finalisiert", sagte Kreissl. "Wenn wir etwas realisieren, muss es ein Spieler sein, der uns besser macht", ergänzte Foda.

Jauk erwartet sich spannenden Vierkampf

Sturm-Präsident Christian Jauk freute sich bereits auf das Frühjahr. "Ich erwarte an der Spitze einen spannenden Vierkampf", meinte der Club-Boss mit Blick auf die Tabelle, in der die Grazer drei Punkte hinter Spitzenreiter Altach und nur einen hinter Titelverteidiger Salzburg liegen. Der Vorsprung auf die viertplatzierte Austria beträgt zwei Zähler, dahinter klafft dann ein großes Loch zu Vizemeister Rapid, dem bereits zwölf Punkte auf Sturm fehlen.

Trotz des Abgangs von Matic ist Jauk voller Zuversicht: "Ich erwarte von Spielern, die bei uns erstmals die ganze Vorbereitung mitmachen werden, eine weitere Steigerung." Damit meinte er Philipp Zulechner, Christian Schulz und Stefan Hierländer. Auch mit der Arbeit des Sportdirektors ist er vollauf zufrieden. "Ich freue mich auf das, was Kreissl noch vor hat, und vertraue ihm. Ich schließe Unerwartetes nicht aus", gab Jauk bezüglich möglicher Transfers zu Protokoll.

Gratzei, Skrivanek, Schmid und Edomwonyi fehlten

Bei den Laktattests fehlte neben Tormann Christian Gratzei, der indes ein Krafttraining absolvierte, sowie den erkrankten Lukas Skrivanek und Romano Schmid nur Stürmer Bright Edomwonyi, dessen Flug storniert wurde. Der 22-Jährige wurde nun am Dienstag in Graz erwartet. Sandi Lovric und Christian Schoissengeyr, die seit Jahresbeginn auch beim Bundesheer sind, waren dagegen dabei.

In Sachen Deni Alar, der mit 13 Treffern die Torschützenliste anführt, deutet laut Kreissl "nichts auf einen Abschied hin. Er fühlt sich wohl bei uns", hielt der Sportdirektor fest. Mit Ausnahme der Suche nach einem Mittelfeldspieler dürfte es also eine ruhige Transferzeit für Sturm werden. "Ich habe keine Anfrage bezüglich unserer Spieler", verriet Kreissl. Auch habe sich aus dem Sturm-Kader niemand bei ihm gemeldet, der den Club verlassen wolle. Kreissl hofft deshalb, dass die bewährten Spieler "das Potenzial weiter abrufen und das Maximum herausholen. Ich definiere aber wie schon vor der Saison keine Forderungen und Ziele."

Foda war im Urlaub in den USA

Bezüglich der Vertragsverhandlungen mit Foda hielt er sich bedeckt. "Ich habe Verständnis, dass die Medien da Interesse zeigen. Wir werden das in den nächsten Wochen erledigen. Es geht nicht um substanzielle Dinge", merkte Kreissl zu diesem Thema jedoch an. Der 50-jährige Deutsche selbst, dessen Vertrag in Graz im Sommer ausläuft, sagte dazu: "Wir werden das in den nächsten Wochen in aller Ruhe besprechen, und wenn es so weit ist, wird man es bekanntgeben."

Foda erholte sich im Weihnachtsurlaub in den USA. "Ich habe 14 Tage entspannt, war mit der Familie in New York und Florida. Ich bin gut erholt. Wichtig ist aber, dass sich meine Spieler gut erholt haben. Wir müssen an die Leistung vom Herbst anschließen, und es gibt nur noch 16 Spiele. Umso mehr müssen wir vom ersten Spiel an präsent sein", bemerkte Foda, dessen Team am 11. Februar beim Schlusslicht Mattersburg gastiert.

In seinem Urlaub war der Sturm-Coach auch in Fort Lauderdale, wo am vergangenen Freitag ein vermutlich psychisch kranker Irak-Veteran am Flughafen fünf Menschen getötet und sechs weitere verletzte. "Gott sei Dank war ich eine Woche früher am gleichen Ort und an der gleichen Stelle. Es ist einfach schlimm, dass man solche Dinge nicht vermeiden kann", sagte Foda.