Die politische Situation und unsichere Lage in der Türkei hat auch Auswirkungen auf den Fußball. Die türkische Riviera hat als Trainingslager-Hotspot der Bundesligisten ausgedient, der Großteil der zehn Teams geht in der Frühjahrs-Vorbereitung diesmal andere Wege. Tabellenführer Sturm Graz hat seinen Trip an die spanische Mittelmeerküste schon gebucht. Die Grazer werden von 26. Jänner bis 4. Februar im zwischen Valencia und Alicante gelegenen Resort Oliva Nova residieren, in dem sich 2006 Salzburg auf das Frühjahr vorbereitet hatte. "Es war der allgemeine Wunsch innerhalb des Clubs, nicht in die Türkei zu fliegen", berichtete Pressesprecher Alexander Fasching. Die Grazer waren ein Türkei-Stammgast, hatten seit einem Trip in den Iran (Insel Kish/2005) Jahr für Jahr dort ihre Zelte aufgeschlagen.

Auch Altach trainiert in Spanien

Die Grazer sind da nicht alleine. "Natürlich aus Sicherheitsgründen. Man hat ja auch eine gewisse Verantwortung", sprach Altach-Sportdirektor Georg Zellhofer Klartext. Er wolle im Nachhinein nicht sagen müssen, dass es besser gewesen wäre, nicht hinzufliegen. Der Überraschungszweite schlägt daher ab 20. Jänner eine Woche lang in Spanien im Raum Valencia seine Zelte auf und nimmt damit Mehrkosten auf sich. "Vom Preis-Leistungsverhältnis ist die Türkei perfekt. In Spanien muss man mehr hinlegen, sie haben mitbekommen was in der Türkei passiert, sind mit den Preisen raufgegangen", erklärte Altachs Sportchef.

Der Trend weg von der Türkei ist übrigens auch bei den deutschen Clubs erkennbar. Von den sieben Bundesligisten sowie zahlreichen Zweitligisten, die 2016 dort waren, wird kaum einer mehr im Jänner 2017 seine Zelte in Belek und Co. aufschlagen. Das trotz bester Plätze und Hotels sowie kurzer Wege vor Ort. Die Angst vor Terroranschlägen ist zu groß.