Ein Jahr nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga ist man in Mattersburg ratlos. Fünf Punkte aus elf Spielen, dazu am wenigsten Tore und am zweitmeisten Gegentreffer - die Elf von Trainer Ivica Vastic sucht ihre Form.

"Abstiegskampf ist eine eigene Welt", sagt Angreifer Patrick Bürger. Er spielt, unterbrochen von einem zweijährigen Intermezzo in Hartberg, seit 2005 in Mattersburg. Zwei Knieverletzungen (2013 und 2014) hielten ihn auf, in die zweite Deutsche Liga zu Fortuna Düsseldorf zu wechseln. Heute suchen er und seine Kollegen nach Erklärungen und bewundern Sturm Graz.

Dass mit zwei Knieverletzungen nicht zu spaßen ist, wissen Sie am besten. Wie geht es Ihnen derzeit?
PATRICK BÜRGER: Nach der zweiten Verletzung im Jahr 2014 verlor ich kurz den Glauben, je wieder spielen zu können. Mit Physiotherapeut Mike Steverding konnte ich mich aber zurückarbeiten. Es war mühsam, es geht mir aber wieder gut.

Sind sind einer der längstdienenden Spieler in Mattersburg. Gab es schon einmal eine Unserie wie diese?
BÜRGER: Nein. Neben dem Abstieg 2013 ist das die schwierigste Zeit für den Verein. Wir befinden uns wirklich in einer gefährlichen Situation.

Wie konnte es zu dieser kommen?
BÜRGER: Wir spielten heuer in vielen Spielen eigentlich nicht schlecht mit. Aber man sieht, dass viele unsere Spieler außer Form sind.

Mattersburg hatte auch viel Pech, kassierte oft späte Gegentore.
BÜRGER: Man kann nach elf Runden aber nicht mehr vom fehlenden Glück sprechen. Wir haben keine Zeit für Ausreden. Wir müssen zusehen, dass wir punkten - egal wie.

Trainer Ivica Vastic rotiert häufig. Würde es den Spielern nicht mehr Sicherheit geben, wenn sich ein eingespieltes Team am Platz wiederfindet?
BÜRGER: Natürlich. Aber wenn es keinen Grund für Rotationen gäbe, würde der Trainer sie auch nicht vornehmen. Das sieht man bei Sturm Graz: Es läuft, es wird selten rotiert. Wir haben Vertrauen in Trainer Vastic, dass er die besten Entscheidungen für den Verein trifft.

Wie geht man innerhalb des Vereines mit dieser Situation um?
BÜRGER: Der Trainer sorgt dafür, dass der Verein trotz der Situation ruhig bliebt. Es ist auch für ihn auch zurzeit alles andere als einfach. Der Abstiegskampf ist eine eigene Welt.

Sturm Graz ist in seiner derzeitigen Form kein einfaches Los, um sich aus der Krise zu schießen. Was macht die Grazer heuer aus?
BÜRGER: In Graz ist die individuelle Klasse wirklich hoch. Sie stehen nicht umsonst ganz oben. Sturm hat derzeit die beste Mannschaft Österreichs.

Warum soll es in Graz mit einem Punkt klappen?
BÜRGER: Es wird nicht leicht, aber wir werden alles daran setzten, es Sturm so schwer wie möglich zu machen. Alles andere als ein Sieg für Sturm wäre aber eine Sensation.