Sturm Graz ist als Tabellenführer in aller Munde. Bei "Talk und Tore" von Sky war Sturm-Trainer Franco Foda zu Gast. Thema: Warum ist Sturm so gut? Viele Faktoren würden da eine Rolle spielen, meint der Sturm-Trainer. Vor allem, weil vor der Saison nicht klar war, wo Sturm steht. Klar war für Foda aber sehr wohl, dass die Qualität der Neuzugänge gut ist. "Wir haben in der Vorbereitung das Training umgestellt", erklärt Foda. Um mit den neuen Spielern gut in die Saison zu starten, wurde vor allem auf "taktisches und mannschaftstaktisches Training großer Wert gelegt". Diese Maßnahme hat offenbar gut gegriffen, Sturm ist sensationell in die Saison gestartet.

Für Rapid-Kapitän Stefan Schwab ist Sturm stärker als in den letzten Jahren. Er führt diese Stärke aber auch darauf zurück, dass man sich als Gegner auf Spieler einstellen muss, die man so noch nicht kennt. Uros Matic und James Jeggo sind beispielsweise zwei in Österreich bisher völlig Unbekannte. Das würde sich aber im Laufe der Saison ändern. "Abgerechnet wird nach 36 Runden."

Am Anfang stand Sturm zu tief

Das weiß auch Foda: Und daher gilt in Graz die Devise "Weiterarbeiten und neue Ideen entwickeln". Vorherrschende Idee im System von Foda in der aktuellen Spielzeit ist das Umschaltspiel. Wobei - sagt der Trainer - muss da klar zwischen Umschaltspiel und Konterspiel differenziert werden.

Gerade in der Anfangsphase des Spitzenspieles gegen Rapid wäre Sturm für Fodas Geschmack zu tief gestanden. "Wir wollen den Gegner früh unter Druck setzen. 70 Meter zum gegnerischen Tor sind einfach zu weit", sagt Foda. Und betont auch: "Nur Umschaltspiel ist im Fußball zu wenig." Der Trainer der Grazer war aber auch mit den Ballbesitzphasen in der zweiten Halbzeit der Begegnung mit Rapid zufrieden.

Schulz ist der Richtige

Angesprochen auf die spielfreie Zeit berichtet Foda, dass er in diesem Sommer nur zwei Mal drei Tage auf Urlaub war. "Ich hab die meiste Zeit im Büro von Günter Kreissl verbracht. Die Situation hat das erfordert", sagt Foda. Dort hätte er seine Wünsche deponiert, die Kreissl gut umgesetzt hätte. Besonders mit dem Transfer von Christian Schulz ist den Verantwortlichen von Sturm ein kluger Schachzug gelungen. Der Innenverteidiger blüht auf, dirigiert die Verteidigung und sorgt bei Standardsituationen auch für große Torgefahr. Zwei Mal konnte Schulz bereits treffen.

Dabei war der ursprüngliche Plan von Sturm Graz Tasos Avlonitis länger in Graz halten zu können - eine weitere Leihe scheiterte aber. "Als Schulz dann am Markt war, haben wir uns in Graz mit ihm getroffen und haben ihm die Stadt nähergebracht", sagt Foda. "Es hat ihn gereizt was Neues auszuprobieren." Die nötige Erfahrung in der sonst jungen Innenverteidigung bringt Schulz allemal mit. Für Foda war aber auch seine Spielintelligenz ausschlaggebend. Und auch der Charakter. "Ich habe mich bald entschieden, Schulz zum Kapitän zu machen und bin der Überzeugung, dass er der Richtige ist."