Wenn Sturm am Samstag in Liebenau gegen Rapid Wien aufläuft, warten die Fans, Verantwortlichen und Spieler der Schwarz-Weißen aus Graz seit genau 997 Tagen auf einen Sieg gegen den Rivalen aus Hütteldorf. Am 18.12.2013 konnte Sturm das letzte Mal gewinnen. Neuzugang Deni Alar und Kollegen sollen es in der ausverkauften Merkur-Arena richten. Die Vorzeichen sind gut. Sturm startete richtig gut in die Saison, lacht nach sechs Spieltagen von der Tabellenspitze. Die Steirer haben bereits vier Punkte Vorsprung auf Rapid Wien. Ein Rückblick auf den letzten Sturm-Erfolg und in Folge elf sieglose Spiele gegen Rapid.

18.12.2013: Sturm Graz - Rapid Wien 2:0

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Vor spärlicher Kulisse - nur 6270 Zuschauer fanden den Weg nach Liebenau - empfing Sturm Graz als Tabellensechster Rapid Wien. Darko Milanic hatte die Mannschaft im gewohnten 4-4-2 auf den Rasen geschickt. Sturm war über 90 Minuten die aktivere Mannschaft, Rapid konnte erst in Minute 52 das erste Mal auf das Tor von Benedikt Pliquett schießen. Durch ein Eigentor von Christopher Dibon und einen Treffer von Wechselspieler Marc-Andre Schmerböck konnten sich die Grazer mit 2:0 durchsetzen. Terrence Boyd und Milan Dudic wurden in Minute 73 ausgeschlossen. Der Rapid-Stürmer sah diese Karte wegen eines Kopfstoßes gegen Michael Madl. Dudic war im anschließenden Gerangel ein "Aktivposten". Ein perfektes Geburtstagsgeschenk für Trainer Milanic - er wurde am 18.12.2013 46 Jahre alt.

Sturm Graz: Pliquett - Ehrenreich, Madl, Vujadinovic, Klem - Wolf, Offenbacher, Weber, Schloffer - Beric, Beichler

Rapid Wien: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Boskovic, Behrendt - Starkl, Hofmann, Grozurek - Boyd

Tore: Dibon (54., Eigentor), Schmerböck (83.)

29.3.2014: Rapid Wien - Sturm Graz 2:0

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Neun Minuten durfte Sturm hoffen: dann führte Rapid in Wien vor 15.700 Zuschauern bereits mit 2:0. Steffen Hofmann hatte nach sieben Minuten per direktem Freistoß für die Führung gesorgt, Mario Sonnleitner nach neun Minuten per Kopf für die frühe Vorentscheidung gesorgt. Rapid konnte in der Folge das Spiel kontrollieren, Sturm den Wienern nie gefährlich werden. Eher noch hatte Rapid am 30. Spieltag der Saison 2013/2014 gute Einschussmöglichkeiten - vor allem durch Guido Burgstaller.

Rapid Wien: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Petsos - Burgstaller, Hofmann, Sabitzer - Boyd

Sturm Graz: Gratzei - Todorovski, Madl, Vujadinovic, Hölzl - Schloffer, Offenbacher, Hadzic, Kainz - Beric, Djuricin

Tore: Hofmann (7.), Sonnleitner (9.)

9.8.2014: Rapid Wien - Sturm Graz 1:1

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Das erste Mal spielten Robert Beric und Florian Kainz gegen Sturm Graz. Der Stürmer stand vor 16.800 Zuschauern gleich im Mittelpunkt. Nach 49 Minuten besorgte er das hochverdiente 1:0 für Rapid Wien. In der 76. Minute dann der zweite Auftritt des Stürmers: nach einem Foul von Marko Stankovic an Steffen Hofmann, stieß Beric seinen ehemaligen Mitspieler Anel Hadzic vor den Augen des Schiedsrichters Schüttengruber um. Tätlichkeit - Rot. Marko Djuricin konnte in der 83. Minute den glücklichen Ausgleich für die Grazer erzielen. Rapid hatte davor einige sehr gute Einschussmöglichkeiten. Daniel Offenbacher sah schon nach 31 Minuten die gelb-rote Karte.

Rapid Wien: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Wydra, Petsos - Schaub, Hofmann, Kainz - Beric

Sturm Graz: Gratzei - Todorovski, Spendlhofer, Madl, Klem - Offenbacher, Hadzic - Schloffer, Beichler, Stankovic - Djuricin

Tore: Beric (49); Djuricin (83.)

25.10.2014: Sturm Graz - Rapid Wien 1:3

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Darko Milanic wurde am 25.10.2014 nach nur 32 Tagen als Leeds-Trainer entlassen. Franco Foda musste nach seinem Comeback als Sturm-Trainer gegen Rapid Wien seine erste Niederlage hinnehmen. Dabei hatte Sturm in einer flotten Partie durchaus die Möglichkeit die Partie für sich zu entscheiden. Nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit (Stefan Schwab und Robert Beric trafen) konnte Thorsten Schick gleich nach Wiederbeginn den Anschlusstreffer erzielen - Schicks erstes Tor in schwarz-weiß. Der Treffer bescherte Sturm eine gute Phase, die Steirer drängten auf den Ausgleich, waren im Abschluss aber glücklos. In der 67. Minute stellte Christopher Dibon per Kopf den Endstand her - Sturm gingen nach dem neuerlichen Rückschlag die Ideen aus. Beric sah in der 87. Minute die gelb-rote Karte.

Sturm Graz: Gratzei - Ehrenreich, Spendlhofer, Madl, Klem - Piesinger - Schick, Offenbacher, Hadzic, Beichler - Stankovic

Rapid Wien: Novota - Schrammel, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Schwab, Petsos - Schaub, Hofmann, Kainz - Beric

Tore: Schick (47.); Schwab (36.), Beric (44.), Dibon (67.)

29.10.2014: Rapid Wien - Sturm Graz 1:0

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Nur vier Tage später hatte Sturm die Chance zur Revanche. Im Cup-Achtelfinale waren die Grazer in Wien zu Gast. Stefan Schwab besorgte schon nach fünf Minuten nach Maßflanke von Florian Kainz per Herchtkopfball das entscheidende 1:0. Sturm hatte zwar reichlich Zeit das Ergebnis noch zu korrigieren - gefährdet war der Sieg der Hütteldorfer aber nie. Sturm hatte in der zweiten Halbzeit zwar die besseren Torchancen, konnten das Chancenplus aber nicht in ein gutes Ergebnis ummünzen.

Rapid Wien: Novota - Schrammel, Sonnleitner, Hofmann, Stangl - Schwab, Petsos - Schaub, Hofmann, Kainz - Beric

Sturm Graz: Gratzei - Ehrenreich, Spendlhofer, Madl, Klem - Schick, Offenbacher, Piesinger, Gruber - Djuricin, Beichler

Tor: Schwab (5.)

28.2.2015: Rapid Wien - Sturm Graz 1:0

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Das Spiel in Wien begann mit einem Paukenschlag: schon nach zwei Minuten musste Martin Ehrenreich mit Rot vom Platz. Schiedsrichter Muckenhammer hatte ein Torraub-Vergehn an Florian Kainz wahrgenommen. Rapid drückte in der Folge ordentlich aufs Gas und fand nahezu im Minutentakt Torchancen vor. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte konnte Robert Beric sein 16. Saisontor erzielen. Nach Seitenwechsel kontrollierte Rapid Wien das Spielgeschehen geschickt, Sturm wurde in der Schlussphase aktiver - der Ausgleich gelang aber nicht mehr.

Rapid Wien: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Hofmann, Schrammel - Schwab, Petsos - Hofmann, Schaub, Kainz - Beric

Sturm Graz: Gratzei - Ehrenreich, Spendlhofer, Madl, Klem - Piesinger - Schick, Offenbacher, Hadzic, Schmerböck - Edomwonyi

Tor: Beric (45.)

3.5.2015: Sturm Graz - Rapid Wien 2:2

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Im ausverkauften Stadion lieferten sich Sturm Graz und Rapid Wien eine packende Partie. In diesem Duell ging es noch um den zweiten Tabellenplatz, der gleichzeitig Champions-League-Qualifikation bedeutete. Das Spiel begann turbulent - schon in der Anfangsphase ging Rapid Wien durch Philipp Schobesberger, der der Hintermannschaft von Sturm große Probleme bereitete in Führung. Simon Piesinger konnte mit seinem neunten Saisontor per Kopf schon in der 16. Minute ausgleichen. Thanos Petsos besorgte in der 54. Minute aus 40 Metern die neuerliche Führung für Rapid, die Daniel Beichler in der 70. Minute egalisieren konnte. Roman Kienast und Michael Madl wurden in der Schlussphase ausgeschlossen.

Sturm Graz: Gratzei - Spendlhofer, Madl, Kamavuaka, Oshchypko - Hadzic, Piesinger - Schick, Avdijaj, Gruber - Kienast

Rapid Wien: Maric - Pavelic, Sonnleitner, Hofmann, Schrammel - Schwab, Petsos - Hofmann - Schobesberger, Beric, Kainz

Tore: Piesinger (16.), Beichler (70.); Schobesberger (8.), Petsos (54.)

16.8.2015: Sturm Graz - Rapid Wien 2:2

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Es soll für Sturm Graz nicht sein gegen Rapid Wien. Die Grazer starten furios, führen zur Halbzeit verdient mit 2:0. Anel Hadzic - Elfmeter - und Donis Avdijaj besorgen die Grazer Führung. Rapid-Trainer Zoran Barisic wechselt in der 55. Minute Steffen Hofmann ein und bringt in Minute 62 Robert Beric - und mit diesen beiden Einwechslungen kippt das Spiel. Bei Sturm geht gar nichts mehr - Rapid spielt groß auf. In der 70. Minute erzielt Beric den Anschlusstreffer, in der 88. Minute trifft Madl nach einem Kainz-Corner ins eigene Tor.

Sturm Graz: Esser - Ehrenreich, Spendlhofer, Madl, Potzmann - Kamavuaka, Hadzic - Schick, Avdijaj, Dobras - Tadic

Rapid Wien: Novota - Auer, Sonnleitner, Hofmann, Stangl - Schwab, Petsos - Schobesberger, Schaub, Kainz - Prosenik

Tore: Hadzic (35.), Avdijaj (45.); Beric (70.), Madl (Eigentor, 88.)

31.10.2015: Rapid Wien - Sturm Graz 2:1

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Drei Niederlagen in Folge hatte Rapid Wien vor dem 31.10.2015 zu verzeichnen. Mit einem verdienten 2:1-Erfolg über Sturm Graz konnten die Wiener die Unserie aber beenden. Sturm war in Wien spielerisch über weite Strecken absolut abgemeldet. Roman Kienast sorgte zwischenzeitlich für den überraschenden Ausgleich. Schwarz-weißer Höhepunkt war ein Transparent der Fans: "hallowien - ka maskn und trotzdem ur schiach". Rapid war durch Steffen Hofmann schon nach acht Minuten in Führung gegangen. Kienasts Ausgleich wusste Mario Sonnleitner nach Kainz-Vorarbeit per Kopf in der 78. Minute entsprechend zu beantworten.

Rapid Wien: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Auer - Schwab, Petsos - Schobesberger, Hofmann, Kainz - Prosenik

Sturm Graz: Esser - Kayhan, Spendlhofer, Kamavuaka, Klem - Hadzic, Piesinger - Schick, Offenbacher, Dobras - Kienast

Tore: Hofmann (8.), Sonnleitner (78.); Kienast (50.)

21.2.2016: Sturm Graz - Rapid Wien 0:2

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Mit einer 0:6-Packung von Valencia hat Rapid Wien die Reise nach Graz angetreten. Und konnte sich für die Europa-League-Schmach ganz ausgezeichnet rehabilitieren. Philipp Schobesberger war mit zwei Treffern der Matchwinner für die Hütteldorfer. Sturm hatte am 21. Februar 2016 zu Hause wenig entgegenzusetzen. Auch im vierten Spiel im Kalenderjahr 2016 konnte Sturm nicht gewinnen. Ein einziges Mal konnte Sturm beinahe ausgleichen: Sascha Horvath traf von der Strafraumgrenze die Stange. Sonst: fehlende Kreativität und übertriebene Nervosität im Spielaufbau.

Sturm Graz: Esser - Kayhan, Kamavuaka, Avlonitis, Lykogiannis - Offenbacher, Klem - Schick, Horvath, Gruber - Kienast

Rapid Wien: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, Hofmann, Stangl - Grahovac, Petsos - Schwab - Murg, Jelic, Schobesberger

Tore: Schobesberger (12., 71.)

24.4.2016: Rapid Wien - Sturm Graz 2:0

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Das bislang letzte Aufeinandertreffen zwischen Rapid Wien und Sturm Graz ging ebenfalls völlig verdient an die Wiener, die mit dem Sieg die Chance auf den Meistertitel wahrten - während Sturm sich gehörig Sorgen machen musste, ob Platz drei noch zu erreichen ist. Zurecht, wie im Nachhinein klar ist. Rapid startete überfallsartig, war von Anfang an die bessere und spielbestimmende Mannschaft. Srdjan Grahovac und Florian Kainz erzielten die beiden Tore beim hochverdienten Sieg der Hütteldorfer. Der zweite Treffer der Rapidler war aber ein Weckruf für Sturm: Trainer Foda wechselte Kienast und Avdijaj ein - die Schlussoffensive der Grazer kam aber zu spät.

Rapid Wien: Strebinger - Pavelic, Hofmann, Dibon, Auer - Schwab, Grahovac - Schaub, Hofmann, Kainz - Tomi

Sturm Graz: Esser - Potzmann, Kamavuaka, Avlonitis, Lykogiannis - Offenbacher, Lovric - Schick, Stankovic, Horvath - Edomwonyi

Tore: Grahovac (24.), Kainz (55.)