Thorsten Fink ist nicht mehr Trainer der Wiener Austria. Das hat Geschäftsführer Markus Kraetschmer gegenüber dem Kurier bestätigt. Am Vormittag wäre der Deutsche darüber in Kenntnis gesetzt worden. Überraschend kommt die Trennung nicht - die Austria präsentiert sich in der Liga schwach wie nie zuvor. "Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir jetzt Maßnahmen setzen müssen, um den Turnaround zu schaffen. Wir haben noch zwölf Runden und glauben an unsere Chance, deswegen haben wir diese Veränderung vorgenommen", wird Kraetschmer auf der klubeigenen Seite zitiert.

Nachdem zum Abschluss der Hinrunde Sturm Graz 1:0 besiegt wurde, schöpfte man Hoffnung, Fink könnte doch der richtige für das Amt des Trainers sein. Der Rückrunden-Auftakt gestaltete sich aber denkbar unglücklich. Zuerst spielte die Austria im Derby gut und erreichte ein 1:1, musste dann aber Niederlagen gegen LASK, Mattersburg und die Admira hinnehmen. Und während die drei Teams mit wesentlich weniger Budget um die Europa-League-Plätze spielen, ist die Austria näher bei Tabellenschlusslicht St. Pölten als beim Zweiten Sturm Graz.

Zwei Mal Europa League und gute Transfererlöse

"Unser Dank gilt Thorsten Fink, der in den vergangenen zweieinhalb Jahren sehr erfolgreich bei uns gearbeitet hat, einmal Dritter und Zweiter war und uns zweimal in die Gruppenphase der Europa League geführt hat. Zudem haben wir tolle Transfererlöse in dieser Zeit gemeinsam erzielen können", zieht Sportdirektor Franz Wohlfahrt dennoch positiv Bilanz.

Nach der Niederlage in der Süstadt sagte Fink selbst: "Mein Standing im Verein wird nicht größer." Resignierend, so als würde er mit dem Ende seiner Ära rechnen. Er sprach bereits von zwei schönen Jahren, die er in Wien verbrachte - so als wolle er sich bereits verabschieden.

Nach seiner Entlassung sagt Fink: "Das Positive überwiegt, denn wir hatten erfolgreiche Jahre. Zuletzt haben aber die Ergebnisse nicht gepasst und da hat man als Klub keine Zeit, um wochenlang auf eine Verbesserung zu warten. Ich wünsche dem Klub alles Gute für die Zukunft."

Legendär ist Finks emotionaler Ausbruch gegenüber Rainer Pariasek und ORF-Experten Peter Hackmair.

Auf Twitter haben sich Fans bereits zum Wunschkandidaten geäußert.