Die Vorwürfe, die der "Kurier" nun gegen Damir Canadi laut werden ließ, sind alarmierend. Eigentlich hätte es für die Hütteldorfer schon bei der Verpflichtung des 46-Jährigen ein Warnzeichen sein sollen, als die Mannschaft von Altach nach dessen Abgang in der Kabine angeblich eine Party feierte und das Lied "Rapid Wien, Lebenssinn" anstimmte.

Laut "Kurier" drohte Canadi gleich zur Begrüßung einem langjährigen Rapid-Mitarbeiter, er solle aufpassen, wenn er seinen Job behalten wolle. Christoph Schösswendter demütigte Canadi angeblich vor versammelter Mannschaft: "Schössi, du kannst nicht kicken."

Damit aber nicht genug. Auch die Spieler Louis Schaub und Steffen Hofmann soll Canadi besonders hart herangenommen haben. Dies hätte der Trainer bewusst gemacht, um so "Autoritäten und Hierarchien zu verschieben", schreibt der Kurier weiter. Hofmann hielt diesen Attacken (zumindest nach Außen hin) stand, Schaub hingegen zerbrach daran.

Aber nicht nur mit Spielern, sondern auch mit Journalisten (insbesondere mit einem Schreiber vom Standard) legte sich Canadi immer wieder an. "Wenn er drei Mal die gleiche depperte Frage stellt, drehe ich ihn ab. So einfach ist das." So einfach war es aber nicht - der Journalist brachte einige Missstände in der Mannschaft zutage, welche dem Trainer schlussendlich zum Verhängnis wurden.

Nach der Trennung haben Goran Djuricin und Martin Bernhard vorerst interimistisch übernommen. Ob die Rapid-Spieler nach Canadis Abgang ebenfalls eine Party gefeiert haben, ist nicht bekannt ...

Zum Thema Kabinenparty hat sich übrigens Bundesligist Altach zu Wort gemeldet. Dem Verein nach hätte es eine solche nach dem Abgang von Canadi nie gegeben. Und Altach-Sportdirektor Georg Zellhofer meinte gegenüber "laola1": "Also eine Kabinenparty hat es sicher nicht gegeben! Egal wo - bei Barcelona, Real Madrid, Bayern München, wird man bei 30 Spielern immer zwei finden, die vielleicht nicht ganz zufrieden sind. Wie Guardiola gegangen ist, der alles gewonnen hat, hat es auch auf einmal geheißen, alle Spieler sind froh, dass er weg ist."