Red Bull Salzburg und RB Leipzig werden vielerorts noch immer als ein Verein wahrgenommen. Kein Wunder angesichts der Entstehungsgeschichte der Fußballklubs, deren formale Trennung inzwischen aber abgeschlossen ist. "Zwischen Leipzig und Salzburg bestehen im Grunde keinerlei außergewöhnliche Verbindungen", betonte Salzburgs General Manager Jochen Sauer.

Der schnelle Aufstieg Leipzigs ins deutsche Oberhaus hat diese Entwicklung beschleunigt. Denn sollten sich auch die Sachsen für einen internationalen Bewerb qualifizieren, stünde man angesichts der Integritätsregeln der UEFA vor einem Problem. "Die wichtigsten Dinge wurden schon im vergangenen Jahr im Hinblick auf die UEFA Financial Fair Play Regularien geklärt. Wir sind gerüstet und gut vorbereitet", meinte Sauer.

So wurden im Sommer 2015 die Vereinsstatuten dahingehend angepasst, dass Red Bull auf das Bestellungsrecht des Vorstandes verzichtete. "Die Sonderrechte von Red Bull wurden zurückgefahren. Jetzt gibt es einen ganz normalen Hauptsponsoringvertrag zwischen Red Bull und Salzburg", erklärte der studierte Jurist Sauer.

UEFA will einen Eigentümer pro Team

Die UEFA ist auch Hüterin der Wettbewerbsintegrität. Dass zwei Vereine mit gleichem Eigentümer - wie etwa der Premier-League-Club Watford und Serie A-Verein Udinese, die beide der Familie Pozzo gehören - zugleich an einem europäischen Clubbewerb teilnehmen, will der europäische Verband unterbinden. Er schaut sich die Eigentümerverhältnisse im Rahmen der Europacup-Lizenzierung genau an. Während personelle Doppelbesetzungen ohnehin undenkbar sind, geht es der UEFA auch bei den Geldflüssen um Klarheit.

"Es gibt in den Integritätsregeln Bestimmungen, dass eine Person oder ein Unternehmen auf zwei Vereine nicht entscheidenden Einfluss haben darf. Aber das ist relativ weit gefasst. Da gibt es keine Kriterien, die man Punkt für Punkt abarbeiten kann", erläuterte Sauer. Da seien die Lizenzierungsbestimmungen im "Financial Fairplay" schon wesentlich präziser.

Weiter gute Zusammenarbeit

Dass es auch in Zukunft ein gutes Verhältnis zwischen den beiden Clubs geben werde, will Sauer nicht in Abrede stellen. Schließlich schaut Red Bull sehr wohl darauf, dass beide Hände am selben Strang ziehen. Einen "Verschiebemechanismus" zwischen Leipzig und Salzburg kann Sauer aber nicht erkennen. "Ein Transfer zwischen Leipzig und Salzburg findet statt wie zwischen allen anderen Vereinen. Da würden schon die FIFA-Regularien und nicht zuletzt die Steuerbehörden der beiden Länder darauf schauen", sagte der Manager.

Andreas Ulmer
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Wie nahe man zusammenarbeitet, war im Championsleague-Quali-Spiel gegen Liepaja zu sehen. Da trug Salzburg-Verteidiger Andreas Ulmer in Hälfte zwei plötzlich im Leipzig-Dress auf.