Maximilian Entrup kam erst im Sommer vom FAC als Nachwuchshoffnung zum SK Rapid. Der 19-jährige Stürmer wurde bereits am ersten Spieltag zu Hause gegen die SV Ried von Fans angegriffen.

Jetzt sucht ein Fanklub, die "Lords Rapid", wegen Etrups Austria-Vergangenheit gleich einen neuen Klub für den Angreifer. Wie das Onlineportal "Laola" berichtet, schickten die Lords eine Email an alle 20 Profivereine in Österreich, mit der Bitte, ihn schnellstmöglich zu verpflichten. Darin wird davon geschrieben, dass man Entrup, der eine Abneigung gegen Rapid habe, so schnell wie möglich - nämlich noch vor dem Wiener Derby am 7. August - loswerden wolle.

Müller wehrt sich

"Ich lasse mir den Jungen nicht kaputt machen. Natürlich ist es keine einfache Geschichte, wir sollten es aber auch nicht zu einem Riesenthema machen", reagierte Rapids Sport-Geschäftsführer Andreas Müller am Mittwoch auf den Eklat. Der im Sommer vom FAC verpflichtete Angreifer mit Austria-Vergangenheit genieße vollstes Vertrauen und vollste Unterstützung.

"Ich habe mit ihm nochmals ein Gespräch geführt. Er hat innerhalb der Mannschaft und des Trainerteams vollste Rückendeckung und er hat mir gegenüber nochmals betont, dass er hier guten Fußball zeigen will", sagte Müller. Entrup spielte nicht nur drei Jahre für die Austria-Jugend, sondern soll auch Mitglied in deren Fanclub Inferno gewesen sein. Darauf nahmen die Rapid-Fans mit ihrem Plakat ("M. Entrup - Die Grüne Hölle wird für dich zum Inferno!") Bezug.

"Keiner ist stärker als der Klub"

Im Präsidium werde man darüber sprechen, welche Maßnahmen man ergreifen könne, um solche Fan-Aktionen in Zukunft zu verhindern. "Wir agieren aus der Stärke des Clubs heraus. Der Club entscheidet und keiner ist stärker als der Club", erklärte Müller. Die Mail hatte auch er selbst erhalten, um 1.24 Uhr. "Es ist eine Mail, die ins Lächerliche zielt, irgendwie Slapstick ist", so Rapids Sportchef.

Am Sonntag kommt es im Wiener Ernst-Happel-Stadion zum brisanten Aufeinandertreffen mit der Wiener Austria. Rapids Fansektor ist mit 2.500 Anhängern bereits ausverkauft.