Über weite Strecken durchaus gefällig, aber bis zur Schlussviertelstunde ungefährlich, zeigte sich Aufsteiger St. Pölten in seinem ersten Oberhaus-Match. Die Austria bestimmte über lange Strecken die Partie, versprühte meistens auch mehr Gefahr: Olarenjawu Kayode klopfte nach einer viertelstündigen Abtastphase erstmals an (16.), wenig später traf Raphael Holzhauser aus 25 Metern die Latte (17.). Als alles bereits mit dem Pausen-Remis rechnete, jubelte die Austria doch noch: Petar Filipovic verlängerte in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Holzhauser-Eckball mit dem Kopf, Kayode köpfelte aus kurzer Distanz ein.

Nach langem Dahinplätschern ballte plötzlich SKN-Trainer Karl Daxbacher an der Seitenlinie die Faust: Manuel Hartl köpfelte eine Vorlage des eingewechselten Kevin Luckassen zehn Minuten vor dem Ende zum 1:1 ein. Es kam Spannung in eine lange Zeit träge Partie. Sekunden nach dem Wiederanstoß zog der bullige Niederländer Lukassen ab - sein Kracher markierte jedoch nur den Ausgleich in der Metall-Treffer-Statistik.

Ismael Tajouri (links) bejubelte seinen Siegtreffer mit Larry Kayode
Ismael Tajouri (links) bejubelte seinen Siegtreffer mit Larry Kayode © (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Walter Luger)

In der letzten Spielminute sprintete SKN-Schlussmann Riegler bei einem steilen Zuspiel auf Kayode aus seinem Kasten. Er konnte nicht klären - Tajouri schoss ins verwaiste Tor zum dennoch nicht unverdienten Austria-Sieg ein. "In dieser Aktion passte leider gar nichts zusammen. Er läuft da ohne Chance auf den Ball heraus und schießt ihn sich dann noch selbst ins Tor", sagte SKN-Trainer Karl Daxbacher über die unglückliche Aktion seinen Goalies. "Auf diesem Niveau wird eben jeder Fehler bestraft. Es ist extrem bitter", meinte SKN-Spieler und Ex-Veilchen Florian Mader nach der Partie.

Admira gewinnt in Mattersburg

Mit dem vierten Platz in der Vorsaison schrieb Admira Wacker die Sensationsstory der Liga. Am Sonntag begann für die Maria Enzersdorfer ein neues Kapitel: " Es gilt zu bestätigen, was wir in der letzten Saison erreicht haben", meinte Trainer Oliver Lederer im Vorfeld der Partie. Nach einer neuerlichen Erfolgsstory sah es zu Beginn aber nicht aus: Mattersburgs Stürmer-Routinier Patrick Bürger vergab bereits in der vierten Minute aus aussichtsreicher Position per Kopf, Siebenhandl konnte gerade noch abwehren. Ein knapper Fehlschuss von Mattersburg-Kapitän Patrick Farkas (11.) war jedoch der endgültige Wachmacher für die Südstädter.

Der Europacup-Starter zeigte sich gleich effizient. Christoph Knasmüllner marschierte wenig bedrängt bis 18 Meter vor das Tor und zog in die linke untere Ecke ab. Mattersburg-Goalie Markus Kuster streckte sich beim ersten ernst zu nehmenden Angriff der Gäste vergebens (19.). Kurz taumelten die Hausherren, Maximilian Sax (25.) und Dominik Starkl (26.,28.) tauchten gefährlich vor Kuster auf.

Doch allmählich erholte sich die Elf von Ivica Vastic und nahm gegen Ende der ersten Hälfte das Heft in die Hand: Bürger schoss nach traumhafter Vorarbeit von Sven Sprangler Admira-Tormann Siebenhandl an (37.). Zwei Minuten später hatte Thorsten Röcher mit einem Distanzschuss an die rechte Stange Pech.

Drei Tage nach dem Aufstieg in die dritte Qualifikationsrunde zur Europa League schien der Lederer-Elf in Hälfte zwei auch die Frische zu fehlen. Am Ende hatten es die Gäste Fortuna und der Ineffizienz der Mattersburger zu verdanken, dass bis zuletzt die Null stand. Erst ließ Admira-Goalie Siebenhandl einen Seidl-Freistoß nach vorne abklatschen und Ibser brachte den Nachschuss nicht am 26-jährigen Schlussmann vorbei (68.). Dann köpfelte Pink eine Flanke von Röcher an die Querlatte (72.). Die Hausherren drängten vehement auf den Ausgleich, doch er gelang nicht mehr. Die Burgenländer blieben damit der Admiraner "Lieblingsgegner": In den vergangenen fünf Duellen holte die Admira 13 Punkte.