"Die Austria hat bisher starke Leistungen gezeigt, sie hat einen Schritt nach vorne gemacht im Vergleich zur Vorsaison", sagte Daxbacher über den Gegner, den er im Heimspiel gegen Kukesi (1:0) beobachtete. In Albanien feierten die Violetten dann am vergangenen Donnerstag einen 4:1-Erfolg. "Das Spiel hat uns vorsichtiger gestimmt", meinte Daxbacher. Dennoch: Verstecken werde sich St. Pölten vor heimischer Kulisse nicht. "Nur hinten reinstellen entspricht nicht meinen Vorstellungen."

Über 500 Pflichtspiele absolvierte Daxbacher für die Austria. Siebenmal Meister und viermal Cupsieger wurde der Niederösterreicher mit den Veilchen als Spieler, dazu kommt die Finalteilnahme im Europacup der Cupsieger 1978. Im Mai 2008 übernahm Daxbacher die Austria als Cheftrainer und blieb bis zu seiner für den Club unrühmlichen Beurlaubung drei Tage vor Weihnachten 2011. Er war und ist damit der längstdienende Austria-Coach seit 40 Jahren.

Kein Groll, sondern gesunde Emotionen

Groll hegt der von den Fans ob seiner ruhigen Art liebevoll "Sir Karl" genannte Daxbacher inzwischen keinen mehr. "Grundsätzlich habe ich positive Emotionen, die Austria war mein einziger richtiger Club. Aber für ein Spiel muss man die Vergangenheit ausblenden", meinte er vor dem Duell mit seinem Ex-Verein. Ein "gewisser Reiz" sei dennoch vorhanden. Seine Elf sieht der gebürtige St. Pöltner jedenfalls auf der psychologisch besseren Seite, "weil wir nicht Favorit sind".

Die Rolle des Favoriten nimmt die Austria indes gerne an. Es würde auch entgegen dem Selbstverständnis von Trainer Thorsten Fink sein, dies nicht zu tun. Der Deutsche warnte dennoch vor einem Aufsteiger mit einer Austria-Legende. "Wir spielen gegen eine Mannschaft, bei der sicher positive Stimmung sein wird", betonte Fink.

Die Austria will in den englischen Europacup-Wochen frische Spieler bringen. "Die zeigen, dass sie von Anfang an spielen wollen", meinte Fink, der sein Team auf den Gegner "heiß machen" wollte. "Wir brauchen hundert und nicht achtzig Prozent im Spiel gegen St. Pölten." Im Kader stehen könnte Rückkehrer Kevin Friesenbichler, während sich St. Pölten wenig Hoffnung machte, die Spielgenehmigung für den neu geholten Rumänen Paul Parvulescu rechtzeitig zu erlangen.

Der Gästesektor ist bereits ausverkauft

Der 2000 gegründete SKN St. Pölten erhofft sich beim Heim-Debüt in der Bundesliga ein volles Haus. 8.000 Zuschauer fasst die NV-Arena, zumindest der Gästesektor war bereits Freitag ausverkauft.