Eine Woche nach dem Spielabbruch in St. Anna ist es im steirischen Unterhaus erneut zu einem Spielabbruch gekommen. Die Unterliga-Partie Ragnitz gegen Mooskirchen wurde beim Stand von 1:1 in der 77. Minute abgebrochen.

Der Grund: Schiedsrichter Josef Krainer ging nach Reklamationen der Ragnitzer zu Boden und konnte nicht weitermachen.

Der Sektionsleiter der Ragnitzer, Thomas Frühwirth, schilderte die Situation: "Unser Tormann Daniel Platzer hat nach dem Ausgleich der Mooskirchener Abseits reklamiert. Als ein weitere unserer Spieler zum Schiedrsichter gelaufen ist, wollte ihn unser Tormann fernhalten und vom Schiedsrichter wegschupfen. Dabei ist der Spieler gestolpert und in den Schiedsrichter geflogen, der daraufhin zu Boden gegangen ist."

Marko Klampfl, Kassier der Mooskirchner, beschreibt die Situation ähnlich: "Mehrere Spieler der Ragnitzer sind auf den Schiedsrichter zugestürmt, als der den Treffer für regulär befunden hat." Ob der Schiedsrichter berührt worden wäre? "Das kann ich nicht sagen. Ich habe über den Treffer gejubelt und mich auf die Situation konzentriert."

Schiedsrichter soll schon während der Partie geklagt haben

Laut Angaben einiger Akteure klagte der Schiedsrichter schon während der Partie über Schwindel - womöglich der Hitze geschuldet.

"Jeder der 300 Zuschauer hat gesehen, dass es keine Tätlichkeit war", sagt Frühwirth. Rettung und Polizei kamen nach dem Zusammenbruch des Schiedsrichter zum Sportplatz, der Unparteiische entschied, das Spiel nach diesem Zwischenfall abzubrechen.

Klare Angelegenheit für den Unparteiischen

Für den Schiedsrichter selbst ist die Situation völlig klar: "Ich wurde von einem Spieler der Ragnitzer umgestoßen und das mit voller Absicht", sagt Franz Josef Krainer zur Kleinen Zeitung. Er wäre in der Folge blöd auf den Hinterkopf gefallen. "Ich möchte nichts dramatisieren. Die Situation ist dramatisch genug." Krainer wäre kurz weggetreten gewesen, ein Schiedsrichterkollege im Publikum hätte ihm dann aber bei den nächsten Schritten geholfen. "Ich wusste nicht einmal wer mich umgestoßen hat", sagt Krainer. Der Vorfall wurde angezeigt. "Selbstverständlich. Wir Schiedsrichter sind Freiwild. Wo soll das noch hinführen."