Der größte Aufreger der Begegnung zwischen Rapid Wien und Red Bull Salzburg fand schon vor der Partie statt. Bullen-Trainer Oscar Garcia äußerte sich zum Bernardo-Transfer nach Leipzig wenig wohlwollend."Es ist nicht einfach, damit umzugehen", sagte der Trainer. Es werde keinen weiteren Neuzugang geben. "Der Club teilte mir gestern mit, dass das passieren wird, und wir unser Ziel ändern müssen. Jetzt sind wir mehr ein Ausbildungs-Club."

Oscar verglich Salzburg dabei mit der eigenen Talenteschmiede Liefering in der Ersten Liga. "Jetzt haben wir vielleicht zwei Lieferings, Liefering A und Liefering B. Wir versuchen, die Saison auf einem so guten Tabellenplatz wie möglich abzuschließen und junge Spieler zu entwickeln", erklärte Oscar.

Rapid im Glück

Statt Bernardo spielte der 17-jährige Dayot Upamecano von Beginn an. Oscar musste zudem auf Kapitän Jonatan Soriano verzichten, der an einer Muskelverletzung im Oberschenkel laborierte. Für den Torjäger stürmte Munas Dabbur, der im CL-Play-Off gegen Dinamo Zagreb keine Minute auf dem Platz stand. An die Gefahr und Präzision des Spaniers sollte der Sommerneuzugang aber bis zu seiner Auswechslung (79.) nicht herankommen.

Rapid-Trainer Mike Büskens stand der verletzte Philipp Schobesberger und der aus privaten Gründen fehlende Jan Novota nicht zur Verfügung. Für den Slowaken stand Richard Strebinger im Tor.

Das anfängliche Abtasten beider Teams endete mit einem Lattentreffer der Gäste. Valon Berisha setzte einen Freistoß aus knapp 25 Metern an die Querlatte (17.). Rapid war in einer temporeichen Partie anfangs feldüberlegen, doch die besseren Chancen hatten von Beginn weg die Salzburger. Wanderson scheiterte nach einem gelungenen Konter an Strebinger (20.).

Rapid versucht es über die Seiten

Rapid deutete in der ersten Hälfte immer wieder über die Seiten Gefahr an. Eine abgefälschte Flanke von Arnor Traustason senkte sich unangenehm für Salzburg-Torhüter Alexander Walke, der mit Mühe parieren konnte (24.). Auf der Gegenseite parierte Strebinger einen abgefälschten Wanderson-Schuss gerade noch (30.).

Kurz vor der Pause spielten Wanderson und Dabbur einen Konter fahrlässig zu Ende (44.). Zuvor ließ Schiedsrichter Markus Hameter ein schwer zu beurteilendes Handspiel von Konrad Laimer im Salzburger Strafraum weiterlaufen.

Trikotfehler

Kurioses am Rande: Red Bull Salzburg ist - einmal mehr - ein Trikot-Fehler unterlaufen. Wanderson kehrte nach der Pause im Trikot von Landsmann Bernardo zurück aufs Feld. Einige Minuten spielte er im falschen Trikot - dann wurde gewechselt. Nicht der Spieler, sondern das Trikot.

Nicht der erste amüsante Trikot-Fehler made in Salzburg: Anderas Ulmer war in dieser Saison bereits im Trikot der Leipziger unterwegs. Den Salzburgern ist zu wünschen, das weder der eine, noch der andere Trikot-Fehler weitere Begehrlichkeiten beim Sportdirektor der Leipziger Ralf Rangnick erweckt. Sonst könnte Oscar Garcia noch viel böser werden.

Stimmen zum Spiel

Mike Büskens (Rapid-Trainer): "Die Jungs haben heute alles rausgeholt. Beide Mannschaften haben anstrengende Wochen hinter sich. Es war ein intensives Spiel, das Spielerische fehlte etwas. Die Handssituation habe ich nicht gesehen, wenn es so ist, ist das ärgerlich. Aber so ist Fußball. Salzburg hatte Chancen, wir hatten unsere Möglichkeiten, aber beide Reihen sind gut gestanden und haben wenig zugelassen.

Oscar (Salzburg-Trainer): "Es war eine gute Leistung von uns. Es sind auch vor dem Spiel einige Dinge passiert, aber wir haben uns konzentriert. Wir erarbeiten uns Chancen und das ist gut für einen Trainer. Vor dem Tor müssen wir effizienter werden. Daran müssen wir arbeiten. Natürlich wären wir gerne Erster."

Auf seine Zukunft angesprochen: "Ich fahre jetzt mit der Mannschaft im Bus nach Hause."