Seit Luis Enrique erklärt hat, nach Ende der Saison nicht mehr als Trainer des FC Barcelona zur Verfügung zu stehen, ranken sich die Gerüchte. Die ganze Welt, so scheint es, ist auf der Suche nach dem Nachfolger und Trainer eines der besten Klubs der Welt. Da werden Namen genannt, Treffen herbeigeschrieben und Verfügbarkeiten aufgezeigt.

Mauricio Pocchetino, aktuell als Trainer bei Tottenham erfolgreich, traf sich unlängst mit Barca-Boss Josep Maria Bertomeu. Plötzlich war der Argentinier mit spanischem Pass Favorit auf die Enrique-Nachfolge. Dass Pocchetinos Kinder die gleiche Schule besuchten, wie jene von Bertomeu und sich die beiden Männer schon lange Zeit kennen (länger als Bertomeu bei Barca das Sagen hat) war völlig egal. Bis sich Pocchetino bei einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet hat und erklärte: "Ich bin Fan von Espanyol Barcelona." Das würde ein Engagement bei Barca verunmöglichen.

Auch Jürgen Klopp, Pep Guardiola und Arsene Wenger werden genannt. All das wird höchstwahrscheinlich nicht passieren. Viel intensiver werden drei spanische Namen kolportiert: Jorge Sampaoli, Ernesto Valverde und Salzburg-Trainer Oscar Garcia. Und der des Argentiniers Eduardo Berizzo.

Die Suche nach der Vergangenheit

Berizzo wäre der logische Nachfolger. Schon bei Celta Vigo ist der Argentinier Luis Enrique gefolgt, hat seine begonnene Arbeit weitergeführt und aus dem "No Name" des spanischen Fußballs eine Offensivmaschine gebastelt, die sich europaweit nicht verstecken muss. Das Problem an der Sache: Barcelona setzt - seit Ewigkeiten - auf Trainer, die auch als Spieler für die Blaugrana aktiv waren. Damit die Trainer auch die Idee des Vereins verstehen und - scheinbar - im Optimalfall auch als Spieler inhaliert haben. Gleichzeitig bedeutet das bei der Trainersuche aber, dass Berizzo und Sampaoli bereits aus dem Rennen wären. Beide spielten nie für Barca. Valverde und Oscar Garcia aber sehr wohl.

Und beide auch unter Johan Cruyff, der noch heute als Ideengeber des Totalen Fußballs von Barcelona steht. Valverde spielte allerdings in Cruyffs Anfangszeit als Trainer bei Barcelona. Oscar Garcia genoss Cruyffs Idee von Fußball bereits in fortgeschrittenerem Stadium. Was wohl für den Salzburg-Trainer sprechen könnte. Und gleichzeitig ist Oscar Garcia der unsicherste Kandidat. Wie er mit Spielern von internationalem Format arbeitet, wie er mit einer Mannschaft mit Weltformat umgeht.

Stolzer Garcia

Vom ORF auf die Gerüchte angesprochen zeigt sich der Salzburg-Trainer durchaus stolz. "Ich denke, dass es ein gutes Zeichen ist für den Verein und mich, dass ich möglicherweise in Zukunft den FC Barcelona Trainieren were. Für mich ist es etwas Riesengroßes, wenn du mit der besten Mannschaft der Welt in Zusammenhang gebracht wirst." Gespräche hat es noch keine gegeben.

Trainer, die ebenfalls Barcelona-Vergangenheit haben und wohl auch das Trainer-Zepter bei Barca schwingen würden, wären wohl Ronald Koeman und Frank de Boer.