Mit einem Derby-Heimsieg über Manchester United hätte sich das Team von Josep Guardiola so früh wie keine andere Mannschaft in der Premier-League-Geschichte zum Champion gekrönt, doch am Ende setzte es ein 2:3 gegen den Stadtrivalen.

Dabei war alles angerichtet für die Meisterparty und die gleichzeitige Demütigung der "Red Devils": City führte dank Vincent Kompany und Ilkay Gündogan 2:0, spielte United in der ersten Hälfte an die Wand und ließ vor allem durch Raheem Sterling einige Sitzer aus. In der zweiten Hälfte aber kam durch Treffer von Paul Pogba (2) und Chris Smalling noch die Wende.

Zudem musste Manchester City wie schon beim 0:3 am Mittwoch im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Liverpool krasse Schiedsrichter-Fehlentscheidungen verkraften. An der Anfield Road kassierten die "Citizens" ein Abseitstor, bekamen dafür aber einen regulären Treffer und einen klaren Elfmeter nicht zugesprochen. Diesmal fiel Manchester City um zwei Strafstöße um. Im Gegensatz zur deutschen und italienischen Liga wird der Videobeweis ind der Champions League und der Premier League nicht angewendet.

Guardiola verzichtete aber wie schon am Mittwoch auf Vorwürfe an den Referee. "Wir sind traurig, auch wegen unserer Fans. Aber im Endeffekt waren wir nicht gut genug", sagte der Katalane. Für seine Mannschaft ist der Meistertitel trotz des Tiefschlags nur Formsache - sechs Partien vor Schluss beträgt der Vorsprung auf den Zweiten Manchester United 13 Punkte.

In der Champions League hingegen droht am Dienstag das Aus, auch wenn sich Guardiola kämpferisch zeigte. "Wir werden gegen Liverpool noch einmal alles versuchen." Die drittplatzierten "Reds" erkämpften im Merseyside-Derby mit einer verstärkten B-Mannschaft auswärts gegen Everton ein 0:0. Nicht dabei war der an Adduktorenproblemen laborierende Topstar Mohamed Salah, der allerdings laut Trainer Jürgen Klopp für das Rückspiel gegen City fit werden dürfte.

Bereits aus der Champions League verabschiedet hat sich Manchester United, was Coach Jose Mourinho und seinen Spielern viel Kritik eingebracht hatte. Nach dem Prestigeerfolg über City war dem Portugiesen die Genugtuung deutlich anzumerken. "Wir verdienen mehr Respekt. Wir sind nicht so schlecht, wie die Leute glauben", betonte Mourinho.

Für United gehe es nun darum, den zweiten Tabellenplatz abzusichern. "Wir wollen jetzt beweisen, dass wir die zweitbeste Mannschaft des Landes sind." An den theoretisch noch möglichen Rang eins verschwendet Mourinho keine Gedanken. "Ich gratuliere Manchester City zum Meistertitel. Sie werden ihn gewinnen, und das verdient."