Eine Zukunft von Trainer Peter Stöger beim deutschen Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund scheint nach dem desaströsen 0:6 bei Bayern München am Samstag äußerst unwahrscheinlich. "Gestärkt haben wird das meine Position nicht", sagte der Wiener im ZDF lakonisch: "Davon kann man ausgehen." Obwohl es erst die erste Bundesliga-Niederlage seiner bisherigen Ära war, ist vor allem auch nach dem Out in der Europa League gegen Salzburg nicht mit einer Vertragsverlängerung zu rechnen.

Stöger musste eingestehen, dass das 0:6 noch schmeichelhaft war: "Wir sind mit eineinhalb blauen Augen davongekommen", erklärte der 51-Jährige. In der Pressekonferenz zeigte er sich dann dennoch zuversichtlich, dass Dortmund am Ende der Saison auf einem Champions-League-Platz steht.

"Das war wenig professionell. Die Grund-Tugenden des Fußballs sind uns komplett abhanden gekommen", stellte Sportdirektor Michael Zorc nach der höchsten Dortmunder Bundesliga-Niederlage seit 27 Jahren mit der schlechtesten Hälfte seit vier Jahrzehnten ernüchtert fest.

Stöger erachtete das Desaster von München sogar als möglicherweise hilfreich für den Neuaufbau. "Für die längerfristige Entwicklung ist es vielleicht gar nicht einmal so negativ, weil man noch einmal ein bisschen genauer hinschaut, wo man ansetzen kann", erklärte er. "Man muss schauen, welche Rädchen man drehen muss. Das sind meiner Meinung nach nicht nur Rädchen, sondern ein paar Räder."

Ob Stöger diese Analyse zu einer Vertragsverlängerung verhilft, scheint fraglicher denn je. Klar ist aber: Der künftige externe Berater Matthias Sammer wird einiges zu analysieren haben. Über das Spiel am Samstag sagte er: "Das sollte nicht passieren, ist nicht gut und für die Moral nicht schön."