Nach dem 5:4-Sieg hat Bayerns Trainer Carlo Ancelotti den Jung-Bullen von RB Leipzig eine große Zukunft prophezeit. "Natürlich", entgegnete der Stratrainer von David Alaba am Samstag wie selbstverständlich auf die Frage, ob RB in seiner zweiten Bundesliga-Saison ein noch härterer Gegner werde. "Für sie ist es nur der Beginn einer fantastischen Periode", prophezeite Ancelotti den Leipzigern.

Deren stolzer Coach nahm die Vorlage auf. "Wir sind näher gekommen, wir sind Zweiter in der Saison, das ist Wahnsinn und wir kommen wieder - und dann gucken wir mal", sagte Ralph Hasenhüttl und lächelte verschmitzt. "Wir haben heute keine Punkte gewonnen, aber viel, viel mehr, wie ich finde: Herzen und Sympathien für das, was wir gespielt haben", tröstete der Österreicher sein Team, das sich nach der Partie in "Willkommen Europa"-T-Shirts auf dem Fan-Fast vor dem Stadion von gut 18.000 feiern ließ.

Beim Meister herrschte Genugtuung. "Es war schon ein bisschen aufreizend. Im Nachhinein hat es sich gerächt", meinte Offensivmann Thomas Müller. "Wenn der Erste gegen den Zweiten spielt, dann musst du zeigen, dass du besser bist. Wir haben es gezeigt, egal ob es am Anfang gut war oder nicht", erklärte der zweifache Torschütze Robert Lewandowski.

Dritter Champions-League-Fixplatz noch offen

Während Leipzig seinen Champions-League-Fixplatz in der Tasche hat, ist das dritte Ticket eine Runde vor Schluss noch vakant. Hoffenheim liegt punktgleich mit Borussia Dortmund auf Platz vier, der BVB geht aber mit der um vier Treffer besseren Tordifferenz in den Showdown am kommenden Samstag. Hoffenheim empfängt dann den noch um den Klassenverbleib kämpfenden FC Augsburg von ÖFB-Teamverteidiger Martin Hinteregger, Dortmund bekommt es mit Bremen zu tun.

"Hau' die weg, bitte", forderte Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann von seinem Trainerkollegen Alexander Nouri nach dem 5:3-Sieg seiner Truppe in Bremen. "Ich nehme das Spiel auf meine Kappe. Unser Plan ist heute nicht aufgegangen", sagte Nouri. "Das liegt aber auch daran, dass Hoffenheim hier sehr, sehr stark aufgetreten ist." Nagelsmann musste letztlich etwas enttäuscht sein, das Torverhältnis nicht stärker verbessert zu haben. "Wir hätten auch 7:0 oder 8:0 gewinnen können", betonte der 29-Jährige.

Auch für Köln-Trainer Peter Stöger ist Europa noch ein Thema. Die Chance auf die ersten internationalen Spiele der "Geißböcke" seit 25 Jahren ist gut. Allerdings braucht der Wiener neben einem finalen Heimsieg über Mainz auch Schützenhilfe von Bayern München, das die derzeit noch vor Köln liegenden Freiburger empfängt. Oder aber man schafft es indirekt über den Cup, wo Champions-League-Teilnehmer Dortmund Frankfurt vor der Brust hat. Auf einen Cupsieg des BVB will sich Stöger aber nicht verlassen. "Das wäre respektlos gegenüber Frankfurt. Da kriege ich so einen Hals", betonte der einstige Austria-Coach.