Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac hat sich vor dem direkten deutschen Fußball-Bundesliga-Duell am Samstag mit seinem Kollegen Thomas Tuchel solidarisiert und die schnelle Neuansetzung des Dortmunder Champions-League-Spiels gegen AS Monaco kritisiert. "Es ist schon paradox, wenn man als Fußballer keine Zeit mehr hat, um solche Dinge als Mensch zu verarbeiten", sagte Kovac. "Es geht immer weiter und immer höher und immer schneller", betonte der ehemalige Salzburg-Spieler und -Betreuer, nachdem die UEFA das wegen des Sprengstoffanschlags auf den Dortmund-Bus kurzfristig abgesagte Match bereits am Mittwochabend nachholen ließ. Seiner Meinung nach hätte man die Partie "auch verschieben können".

Keine Vorstellung

Man müsse die Dortmunder Spieler verstehen, sagte Kovac. "Wir können uns absolut nicht vorstellen, was da passiert ist. Wir können das nur versuchen. Ich kann mir vorstellen, dass es für sie sehr schwer war, am Mittwoch Abend zu spielen." Die Frankfurter sind am Samstag (15.30 Uhr) die erste Mannschaft, die nach dem Bombenanschlag auf den BVB-Bus zu einem Bundesliga-Spiel nach Dortmund kommt. "Wir werden versuchen, dieses Spiel so anzugehen, wie wir es immer tun", meinte Kovac. "Aber ich betone noch einmal: Wir versuchen es. Ich weiß nicht, wie meine Mannschaft damit umgehen wird. Ich weiß auch nicht, wie der BVB damit umgehen wird."

Kein Panzerwagen

Sicherheitsbedenken hat der 45-jährige Eintracht-Coach vor diesem Spiel keine. "Die Sicherheitsvorkehrungen waren bei uns schon immer gut. Und sie werden jetzt bestimmt noch einmal der Situation angepasst", erklärte Kovac. "Aber wir müssen deshalb jetzt nicht mit einem Panzerwagen anrollen. Wir werden versuchen, Normalität walten zu lassen. Man weiß nie, wann etwas passiert und wo etwas passiert."