DFB-Trainer Joachim Löw hat sich entschieden, an wen er die Kapitänsbinde nach dem Rücktritt von Bastian Schweinsteiger weiterreicht. Verkünden wird er seine Entscheidung erst nach dem Fußball-Länderspiel gegen Finnland am Mittwoch in Mönchengladbach. Der Test ist das emotionale Abschiedsspiel von Schweinsteiger.

"Der neue Kapitän wird am Donnerstag öffentlich gemacht", verkündete Löw. Die Entscheidung ist für ihn aber nicht so bedeutungsschwer wie für die Öffentlichkeit und wohl auch die am heißesten gehandelten Kandidaten. "Das Thema ist für mich nicht so dominant", sagte Löw. "Einem werde ich die Binde geben."

Als Favorit auf die Schweinsteiger-Nachfolge wird Tormann Manuel Neuer gehandelt, der schon bei der EM quasi als Turnierkapitän fungiert hatte. Der noch verletzte Weltmeister Jerome Boateng und der von Löw als Führungskraft ebenfalls sehr geschätzte Sami Khedira gelten als heißeste Mitbewerber. Löw verwies extra auf einen "guten Spielerkreis", aus dem er seine Wahl treffen konnte. Toni Kroos wird nach Schweinsteigers Rücktritt in den Mannschaftsrat aufrücken.

Löw bezeichnete es als "tolle Sache", dass Schweinsteiger noch ein 121. Mal das Nationaltrikot tragen wird. Seine einzige Sorge gilt dem bisher geringen Interesse der Fans. "Es wäre schade für Bastian Schweinsteiger, wenn das Stadion nicht ausverkauft wäre", erklärte Löw. Der aktuell verletzte Lukas Podolski soll im März 2017 bei einem Test-Länderspiel in Deutschland ebenfalls noch ein 130. Mal für Deutschland auflaufen, wie der Bundestrainer berichtete.