Es war, da sind sich alle einig, eine verrückte Nacht in Rom. Und während bei den Italienern nach dem sensationellen 3:0 der AS Roma über den FC Barcelona im wahrsten Sinne des Wortes Ausnahmeszustand herrschte, versank Barcelona im Tal der Tränen. 

In Rom versammelten sich spontan tausende Fans an der "Piazza del Popolo", um zu feiern. Und zu später Stunde gesellte sich auch Roma-Präsident James Pallotta zu den Feiernden - und nicht nur das: Er genehmigte sich prompt ein Bad im Brunnen. Eines mit Folgen: Denn das Baden in römischen Brunnen ist verboten, erst recht im "Löwenbrunne" - eine Strafe von 500 Euro ist dafür zu leisten. Die wurde von einigen Initativen prompt eingefordert.

Pallotta hat nun nicht nur die 500-Euro-Strafe für seinen Sprung in den Brunnen bezahlt, sondern eine generöse Spende angeboten: Der AS-Roma-Präsident will 230.000 Euro zur Restaurierung eines anderen Brunnens in der "Ewigen Stadt" zur Verfügung stellen.

Bürgermeisterin Virginia Raggi war hoch erfreut. "Wir bedanken uns für die Großzügigkeit des Präsidenten nach seinem Sprung gestern", sagte Raggi nach einem Treffen mit dem US-Geschäftsmann. Das Geld soll in die Restaurierung des alten Brunnens vor dem alten Pantheon fließen.

Und logischerweise fand auch Klub-Legende Francesco Totti, der den Triumph live im Stadion verfolgte (wie auch die Ski-Asse Peter Fill und Dominik Paris) die richtigen Worte. "Das ist der Grund, warum ich diesen Verein so liebe", schrieb er. Man könnte auch sagen: Spiele wie diese sind der Grund, warum wir alle den Fußball so lieben. . .

Edin Dzeko, der mit seinem ersten Tor den Grundstein gelegt hatte und auch den Elfer zum 2:0 herausholte, wusste das Geheimnis: "Wir mussten daran glauben, von Anfang an. Und das erste Tor hat auch geholfen, genau wie unsere Fans. . ."

Die Höhepunkt der Partie im Video:

Und während sich die italienischen Sportzeitungen gar nicht mehr einkriegten, regierte in Barcelona das Tal der Tränen. Von der "peinlichsten Blamage" war da zu lesen, vom "Niedergang eines Imperiums."

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Roma, die verrückte Nacht im Olimpico. Eine wundervolle Nacht. Die ganze Stadt spielt verrückt. Barca 3:0 vernichtet. Barcelona wird durch Tore von Dzeko, De Rossi und Manolas ausgelöscht. Das Comeback ist perfekt: Es ist das Halbfinale. Die Welt der Giallorossi hat seit 35 Jahren auf eine solche Nacht gewartet."

Die Gazzetta jubelt
Die Gazzetta jubelt © KK

Corriere dello Sport: "Fabelhaftes Rom. Der Mannschaft von Di Francesco gelingt ein schallendes Comeback, indem sie Messis Barcelona mit 3:0 schlägt. Am Ende eines unglaublichen, einzigartigen und speziellen Spiels feiern Dzeko und seine Gefährten einen verrückten Sieg."

Tuttosport: "Unglaublich, undenkbar, gegen alle Prognosen. Die Roma steht im Halbfinale der Champions League. Barcelona fällt unter den Schlägen von Dzeko, De Rossi und Manolas. Die letzten Minuten sind nur noch Herzrasen, aber nach 94 Minuten feiern die Giallorossi."

SPANIEN

Marca: "Der Niedergang des Barca-Imperiums. Möglicherweise die lächerlichste Blamage Barcas in der Champions-League-Geschichte. Luis Suarez, Semedo, Umtiti und Alba waren als Touristen unterwegs. Eine unglaubliche und verdiente Aufholjagd Roms. Wer im Wettbüro auf die Roma gesetzt hat, ist jetzt reich."

AS: "Historische Klatsche für Barca. Ein kaiserliches Fiasko. Das schlechteste Barca der Saison wird von der Roma weggefegt. Ohne Persönlichkeit, ohne Spielwitz, ohne Messi und ohne Argumente. AS Rom holt Barcelona vom hohen Roß runter. Barca wurde von einer Büffelherde überrannt."

Sport: "Barca bricht in Rom zusammen. Historische Blamage. Barcelona wird von AS Rom erniedrigt. Nicht einmal Messi konnte es geradebiegen. Die Leistung Barcas war einfach beschämend. Sie haben gespielt wie eine kleine Mannschaft. Barca kann sich bei ter Stegen bedanken, dass es am Ende nur drei Gegentore waren."

El Mundo Deportivo: "Historisches Debakel von Barca in Rom. Das Olympiastadion von Rom wurde zur Hölle für Barcelona. Einen solchen Vorteil nach dem 4:1 im Hinspiel kann man nicht so in die Tonne kloppen. Diesmal konnten die Barca-Spieler mit ihrem besten Freund, dem Ball, nichts anfangen."