Muss Josep Guardiola weiter warten? Holte der Katalane als Trainer des FC Barcelona zweimal die Champions-League-Trophäe, stehen die Chancen auf einen Titelgewinn mit einem anderen Verein auch heuer schlecht. Manchester City geht heute (20.45 Uhr) mit der Hypothek einer 0:3-Niederlage ins Viertelfinal-Rückspiel gegen Liverpool. Die Hoffnung auf eine Wende ist bei den "Citizens" aber noch nicht dahin.

Doch das Selbstvertrauen hat gelitten, auch aufgrund der jüngsten Niederlage. Beim 2:3 gegen Manchester United ging der überlegene Premier-League-Tabellenführer am Wochenende erneut als Verlierer vom Rasen. "Für die Stimmung ist es schwer, wenn man nicht gewinnt", sagte Guardiola. In der zweiten heutigen Retourpartie empfängt die AS Roma den FC Barcelona mit nahezu identer Ausgangslage. Nach dem 4:1 im Camp Nou gastieren Lionel Messi und Co. als haushohe Aufstiegsfavoriten im Olympiastadion.

Selbstzweifel bei Guardiola

Guardiola war nach der vertanen Chance auf den vorzeitigen Gewinn der englischen Meisterschaft sichtlich angeschlagen. Wieder hatte sich seine Mannschaft binnen weniger Minuten selbst in die Bredouille gebracht. Im Hinspiel in Liverpool fielen die Gegentore binnen 19 Minuten, United drehte ein 0:2 nun in 16 Minuten zu einem 3:2-Erfolg. Der erhoffte Motivationsschub blieb aus, Guardiola überraschte mit Selbstzweifel.

Er habe auch schon als Coach von Bayern München gegen Real Madrid (CL-Semifinale 2014, Anm.) und Barcelona (CL-Semifinale 2015) drei Tore in ähnlicher Manier kassiert. "Vielleicht ist das meine Schuld. Darüber muss ich nachdenken", sagte Guardiola. Natürlich werde er gegen Liverpool versuchen, mit City die Wende zu schaffen, hielt der 47-Jährige natürlich fest. "Jetzt müssen wir versuchen, tapfer genug zu sein, um wieder aufzustehen", sagte er.

Liverpool ging in dieser Saison im Etihad Stadium schon einmal unter. In der vierten Premier-League-Runde setzte es Anfang September ein 0:5. Auch deshalb betonte Trainer Jürgen Klopp, man müsse noch einmal "höllisch arbeiten". Verzichten müssen seine Reds auf den gesperrten Kapitän Jordan Henderson.

Hoffen darf Liverpool indes auf Toptorjäger Mohamed Salah. Der Ägypter hatte im Hinspiel das erste Tor erzielt, sich später aber leicht an der Leiste verletzt. Das torlose Derby bei Everton am Wochenende sah der geschonte Stürmer nur als Zuschauer. Salah hat in dieser Saison wettbewerbsübergreifend schon 38 Treffer erzielt. Für den Champions-League-Sieger von 2005 wäre es die erste Halbfinal-Teilnahme seit 2008.