Real Madrid steht zum sechsten Mal im Finale der Champions League - alle fünf bisherigen Endspiele hat der spanische Fußball-Rekordmeister gewonnen. Am Samstag in Cardiff gegen Juventus Turin wollen die "Königlichen" ihre perfekte Final-Bilanz ausbauen.

Gegner Juve dagegen hält mit vier verlorenen Endspielen in der 1993 eingeführten Champions League - darunter 1998 gegen Real Madrid - einen Negativ-Rekord. Nur 1996 gewann Juve den wichtigsten Europacup-Bewerb. Sollte dieser Erfolg wiederholt werden, würde ein "Fluch" fortgesetzt - bisher hat noch kein Club den Champions-League-Titel erfolgreich verteidigt.

Real ist der fünfte Club, der es ein Jahr nach dem Gewinn der Königsklasse wieder ins Endspiel schaffte - dieses Kunststück war davor Milan, Ajax, Juventus und Manchester United gelungen, die dann allesamt ihre Finali verloren.

Im Finale der Fußball-Champions-League am Samstag (20.45 Uhr/live ORF eins) zwischen Juventus und Real Madrid in Cardiff kommt es nicht nur zum Duell zwischen bester Offensive und bester Defensive, sondern auch zum Kräftemessen zahlreicher Top-Stars:

Cristiano Ronaldo (Real Madrid/32 Jahre): Der Weltfußballer will seinen insgesamt vierten Champions-League-Titel nach 2008, 2014 und 2016. Außerdem möchte der Portugiese seinen Club zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung in der Königsklasse überhaupt führen. Als erster Spieler knackte er die 100-Tore-Marke in Europas Elite. Er steht zum insgesamt fünften Mal im Finale. Nur 2009 verlor er: Mit Manchester United gegen den FC Barcelona und Lionel Messi. "Es wird ein spezieller Moment. Ein weiterer Triumph wäre außergewöhnlich", sagt Ronaldo.

Gianluigi Buffon (Juventus Turin/39): Schon lange wartet der Weltmeister von 2006 auf den Henkelpokal. Im Endspiel von 2003 waren zwei gehaltene Elfmeter beim 2:3 im Duell mit dem AC Milan vom Punkt zu wenig. Vor zwei Jahren unterlag "der Italiener mit Juve dem FC Barcelona 1:3. Jetzt die Champions League, 2018 die WM - das wäre das perfekte Karriereende der Tormann-Legende.

Gareth Bale (Real Madrid/27): Der mit einer Ablöse von 100 Millionen Euro einst teuerste Fußballer der Welt wird wohl ausgerechnet in seiner Heimat auf der Bank Platz nehmen müssen. Nach einer Saison mit vielen Verletzungen ist der Waliser noch nicht topfit, daher dürfte Isco beginnen. Wichtig ist Bale aber vor allem das Ergebnis. Er will als erst dritter Star den Champions-League-Triumph in der Geburtsstadt feiern. Das glückte zuvor Nicolas Anelka (2000/Paris) und Angelo Di Livio (1996/Rom).

Gonzalo Higuain (Juventus Turin/29): Der Argentinier, der vor der Saison für 90 Millionen Euro von Napoli kam, steht besonders im Fokus. Sechseinhalb Jahre trug der Stürmer das weiße Trikot der "Königlichen", jetzt will er mit Juve siegen.

Sergio Ramos (Real Madrid/31): Er kann als erster Kapitän in der Champions League den Pokal in zwei Jahren en suite in Empfang nehmen. Der spanische Teamspieler hat in der Defensive eine beeindruckend geringe Fehlerquote, dazu ist er nach Standards offensiv brandgefährlich. Ramos ist der Leader im Team, auf und neben dem Platz. Er und Ronaldo könnten die ersten Spieler sein, die im dritten Endspiel in der Champions League treffen.

Giorgio Chiellini (Juventus Turin/32): Dass Juve in dieser Champions-League-Saison nur drei Gegentore kassierte, ist auch der exzellenten Defensivreihe um Oldie Chiellini zu verdanken. Nachdem es beim Finale 2015 ein Wiedersehen mit Barcelonas WM-Beißer Luis Suarez gab, muss er diesmal keine Fragen zu solchen Kuriositäten beantworten.