Wird es doch noch einmal spannend? Seit 20.45 Uhr wird im Vicente-Calderon-Stadion zu Madrid der Gegner von Juventus Turin im Finale der Champions League am 3. Juni in Cardiff ermittelt. Nach dem klaren 3:0-Erfolg von Real im Halbfinal-Hinspiel gegen den Stadtrivalen Atletico sind die Rollen klar verteilt. Aber Atletico begann enorm stark und liegt nach Treffern von Saul und Antoine Griezmann (Elfer) rasch 2:0 voran. Isco verkürzte aber knapp vor dem Pausenpfiff nach sehenswertem Dribbling von Karim Benzema.

So spielen die beiden Teams:

Kaum jemand rechnete noch mit einer Wende, aber Atletico-Trainer Diego Simeone gab sich kämpferisch. "Wir glauben an uns und wir kennen unsere Stärken", so der Argentinier, der seinen Spielern voll vertraut. "Wenn ich sie hier motivieren müsste, wäre ich fehl am Platz."

Der Außenseiter stützt sich in erster Linie auf seine Heimstärke. In den fünf Semifinalspielen auf europäischder Ebene gab es vier Siege, ein Remis und kein Gegentor im Vicente Calderon, das zum letzten Mal Schauplatz eines Europacup-Matches ist, ehe es nach dem Meisterschafts-Ausklang am 21. Mai gegen Athletic Bilbao abgerissen wird. Atletico denkt also immer noch an die Möglichkeit einer Revanche für das 2016 erst im Elferschießen verlorene Finale gegen Real.

Dass es nicht unmöglich ist, nach einem Dreitore-Rückstand noch aufzusteigen, bewies ja erst im Achtelfinale der FC Barcelona mit dem 6:1-Triumph über Paris Saint Germain nach dem 0:4 im ersten Match. Aber auch zuvor machte sich ein spanischer Klub auf diesem Gebiet verdient.  Deportivo La Coruna stieg nach einem 1:4 beim AC Milan mit einem 4:0-Erfolg im Rückspiel noch ins Halbfinale auf.

Ebenfalls 2004 scheiterte Real nach einem 4:2-Erfolg am AS Monaco, der das Retourmatch 3:1 gewann. Auch das könnte ein gutes Omen für Atletico sein. Aber der klare Favorit ist Real Madrid mit einem Cristiano Ronaldo in Überform.