Die Erfolgsserien von Bayern München und Manchester City sind am Mittwochabend in der Fußball-Champions-League zu Ende gegangen. Die Bayern kassierten nach Siegen in den erst acht Pflichtspielen der Saison eine 0:1-Niederlage bei Atletico Madrid, die "Citizens" mussten sich nach zuvor zehn Erfolgen seit dem Amtsantritt von Trainer Pep Guardiola mit einem 3:3 bei Celtic Glasgow begnügen.

"Leider war das eine verdiente Niederlage. Aber: Noch ist alles drin, auch Platz eins. Wir haben noch vier Spiele. Es macht keinen Sinn, daraus ein Drama zu machen", betonte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei seiner nächtlichen Ansprache nach der ersten Niederlage unter Trainer Carlo Ancelotti. "Verlieren ist immer traurig", sagte der Italiener. "Wir müssen das Spiel jetzt analysieren und sehen, was wir nicht gut gemacht haben. Wir müssen nach vorne schauen."

Kein Killerinstinkt

Die unter Ancelotti-Vorgänger Guardiola gestartete Negativserie der Bayern in Spanien fand mit dem 0:1 seine Fortsetzung. Es war bereits die vierte Zu-Null-Niederlage en suite für ÖFB-Star David Alaba und Co. bei Gastspielen in Madrid oder Barcelona. "Wir hatten heute leider nicht den Killerinstinkt", befand Torhüter Manuel Neuer. Yannick Carrasco (35. Minute) besiegelte die Niederlage. Deutschland-Schreck Antoine Griezmann vergab mit einem Foulelfer an die Latte (84.) noch einen zweiten Treffer für die Gastgeber.

"Natürlich könnte der Elfmeter noch wichtig werden, aber wir müssen jetzt die nächsten Spiele gewinnen", sagte Bayern-Torjäger Thomas Müller. "Wir wollen den Fehler, den wir hier gemacht haben, so schnell wie möglich ausbügeln." Zwei Siege in den kommenden Spielen gegen PSV Eindhoven sollen die Münchner auf Kurs halten. Mit dem Gruppensieg würde man im Achtelfinale im neuen Jahr wohl einigen Schwergewichten aus dem Weg gehen.

"Wir wollen immer noch Gruppenerster werden, und wir haben immer noch alles in der eigenen Hand. Aber die Ausgangssituation hat sich nicht verbessert", gestand der enttäuschte Bayern-Kapitän Philipp Lahm. "Für einen guten Start hätten wir heute punkten müssen." Dafür war der Alaba-Club aber nach vorne nicht präzise und kreativ genug und in der Defensive zu anfällig.

Guardiola: "Hätten gewinnen müssen"

Letzteres traf auch auf Manchester City zu, das in Glasgow nur schwer in die Gänge gekommen und gleich dreimal nach schweren Abwehrschnitzern in Rückstand geraten war. "Wir hätten das Spiel trotzdem gewinnen müssen", meinte Guardiola mit Blick auf die vergebenen Möglichkeiten im Finish, mit denen auch eine historische Chance ausgelassen wurde: Denn mit Siegen in den ersten elf Pflichtspielen hätte City den englischen Rekord von Tottenham Hotspur aus der Saison 1960/61 einstellen können.

Auch für Guardiolas Stammverein Barcelona sah es nach einem 0:1-Pausenrückstand in Mönchengladbach zunächst düster aus. Das Fehlen des verletzten Weltfußballers Lionel Messi, der beim 7:0-Auftaktheimsieg über Celtic mit drei Toren geglänzt hatte, war nicht zu übersehen. Doch "Joker" Arda Turan (65.) und Abwehrchef Gerard Pique (74.) nach einem haarsträubenden Fehler von Tormann Yann Sommer drehten das Match noch zugunsten der Katalanen. "Barca"-Trainer Luis Enrique sprach von einem "verdienten Sieg, mit dem die Leistung des gesamten Teams belohnt worden ist".

Neben Atletico und Barcelona sind nach der zweiten Runde der Königsklasse nur noch zwei weitere Teams ohne Punktverlust: Der SSC Napoli, der am Mittwochabend einen 4:2-Heimsieg über Benfica Lissabon feierte, und Englands Sensationsmeister Leicester City mit ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs nach dem 1:0-Heimerfolg am Dienstagabend gegen den FC Porto.