Mit Christian Fuchs als Ersatzmann hat das in der Liga stark abstiegsgefährdete Leicester City am Samstag die nächste "Watsche" kassiert. Im FA-Cup-Achtelfinale ging Englands Sensationsmeister bei Drittligist Millwall trotz fast 50-minütiger Überzahl im Finish 0:1 k.o. Mit Burnley wurde ein anderer Premier-League-Vertreter sogar von einem Fünftligisten düpiert. Klar siegte nur Chelsea.

"Sie hatten mehr Herz, mehr Siegeswillen und mehr Charakter als wir", ächzte der leidgeplagte Leicester-Coach Claudio Ranieri gegenüber der BBC. Seine Truppe weist 2017 eine miserable Bilanz auf: zwei Siege (jeweils im FA-Cup), zwei Unentschieden, sechs Niederlagen. Am kommenden Wochenende wartet das Heimspiel gegen Liverpool, es droht das erstmalige Abrutschen auf die Abstiegsränge. Zuvor steht am Mittwoch das Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel beim FC Sevilla an.

Für die eigentliche Schlagzeile sorgte aber der Lincoln FC mit einer historischen Leistung. Der Leader der fünftklassigen Conference National qualifizierte sich als erster Amateurverein seit den Queen's Park Rangers 1914 für das Viertelfinale des wichtigeren der beiden Cup-Wettbewerbe. Noch bemerkenswerter ist Lincolns Vorstoß in die Top 8 darum, weil der Club aus dem Midlands mit Burnley einen Premier-League-Club in dessen eigenen Stadion ausschaltete. Das Siegestor im Duell zwischen den Nummern 12 und 93 der englischen Ligapyramide fiel eine Minute vor Schluss nach einem Corner.

Mit Middlesbrough (3:2 gegen Oxford United/3. Liga) und Manchester City (0:0 bei Zweitligist Huddersfield Town) konnten weitere Vereine aus der Premier League nicht unbedingt glänzen. Sie vermieden aber immerhin eine Blamage. Für ManCity fällt durch das nun anstehende Wiederholungsspiel am Dienstag oder Mittwoch ein Kurztrip nach Abu Dhabi kürzer aus als geplant. "Ich bin nicht frustriert", stellte Guardiola klar. "Das war ein schweres Spiel gegen eins der besten Teams der Championship."

Einigermaßen souverän agierte lediglich Chelsea. Der Premier-League-Spitzenreiter setzte sich mit 2:0 (0:0) bei Zweitligist Wolverhampton Wanderers durch, tat sich ohne einige Stammspieler beim Club von Andreas Weimann (bis 76.) aber lange schwer. Chelsea-Coach Antonio Conte musste bis zur 65. Minute warten, bis Pedro das Führungstor erzielte. Club-Toptorschütze Diego Costa (89.) machte schließlich alles klar.