Er war Trainer bei Milan, Inter, Juve, Bayern und Salzburg, er hat die italienische und die irische Nationalmannschaft betreut - und er ist eine Legende. Giovanni Trapattoni, Star-Trainer mit Hang zur Theatralik, zu großen Gesten und Wutausbrüchen. Jetzt ist seine Biografie erschienen mit dem Titel "Ich habe noch nicht fertig" - in Anlehnung an sein legendärstes Zitat "Ich habe fertig" mit dem er am 10. März 1998 seine Wutrede beendet hat.

Darin verrät "Trap", dass er Lothar Matthäus in der Kabine zum Weinen gebracht hat. In seiner Zeit als Inter-Trainer Ende der 1980er Jahr machte er "Loddar"in der Pause eine Szene. "Will es dir vielleicht in den Kopf gehen, du verdammter Dickschädel, dass du dich nicht von da wegbewegen sollst, weil wir sonst ein Tor kassieren?", schrie er seinen Star, damals am Höhepunkt seiner Laufbahn an. Matthäus habe dann erst gestottert. "Dann begann er zu weinen, zog sich das Trikot aus und sagte: 'Ich spiele nicht mehr.' Wie ein Kind!"

Erst als Trapattoni die anderen aufs Feld geschickt hatte, wurde er ruhiger. "Für einen der so stolz und ehrgeizig war, war so eine Beleidigung schwer zu verkraften", schreibt Trapattoni." Er versuchte es also im Guten, gab ihm einen Klaps und sagte: "Es tut mir leid. Ich weiß doch, dass du der Beste der Welt bist, verdammt. Ohne dich gewinnen wir gar nichts. . ." Da zog sich Matthäus das Dress wieder an und spielte weiter.

Der heute 77-Jährige nimmt auch Stellung zu seinen oft chaotischen Ansagen. "Ich spreche eben, wie ich spreche - auch Italienisch ist manchmal nicht auf Anhieb verständlich, was ich ausdrücken möchte, also setze ich auf eine bildhafte Sprache, auf die Sprichwörter meiner Kindheit auf dem Land. Wie das mit der Katze und dem Sack."