Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat nach den Vorkommnissen beim Zweitliga-Spiel gegen RB Leipzig ein Ermittlungsverfahren gegen Erzgebirge Aue eingeleitet. "Der DFB verurteilt diesen Vorfall. Nazi-Vergleiche sind unter keinen Umständen zu tolerieren. Wir erwarten nun von Erzgebirge Aue, dass der Verein diese Vorgänge umgehend und lückenlos aufklärt und die Verantwortlichen ermittelt", teilte DFB-Vizepräsident Rainer Koch dazu am Samstag mit.

Deutliche Strafen gegen den FC Erzgebirge Aue sind nicht auszuschließen, selbst wenn sich der Verein in aller Deutlichkeit von den Vorfällen distanzierte.

Nachdem die Partie abgepfiffen worden war, wurden die Leipziger Spieler beim Auslaufen auch noch mit Schneebällen beworfen, beschimpft und ausgepfiffen. Ordner mussten zudem Auer Anhänger daran hindern, in den Innenraum zu gelangen. Die Gäste-Spieler brachen ihr Auslaufen ab und wurden in die Kabine beordert.

Laut dem "Aktionsbündnis - Rasenballer gegen Rassismus" wurde diesem von Aue untersagt, selbst ein Plakat aufzuhängen. Es sollte dem Zusammenschluss mehrerer Fangruppen von RasenBallsport Leipzig zufolge die Aufschrift "Rasenballer gegen Rassismus" tragen. "Der Verein möchte kein politisches Statement im Stadion, so der O-Ton. Klare Ansage", schrieb das Bündnis bei Facebook.

Mateschitz im Interview

Red Bull gilt im deutschen Fußball als angefeindet, seit der Konzern 2009 RB Leipzig gegründet hat und inzwischen von der Regionalliga in die 2. Liga durchmarschiert ist. Bereits für heuer ist der Aufstieg in die Bundesliga geplant. Nach der gestrigen Niederlage beim bis dahin Tabellenletzten Aue (0:2) fehlen RB Leipzig auf Platz 7 der Tabelle nach wie vor fünf Punkte auf einen Aufstiegs- und vier Zähler auf den 3. und damit Relegationsplatz.

Erst diese Woche hat sich Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz am Rande der Formel-1-Testfahrten in Jerez im langen Gespräch mit der Kleinen Zeitung auch zu derartigen "Fans" ganz klar geäußert: Er sieht sie "lediglich im Part-of-Million-Bereich" und werde sich dadurch "nicht vom eingeschlgenen Weg abbringen lassen".

Das große Fußball-Interview mit Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz lesen Sie in der Sonntag-Ausgabe der Kleinen Zeitung!

GERALD POTOTSCHNIG