Das deutsche Bundeskriminalamt warnt nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Donnerstag) vor möglichen Terrorangriffen - auch auf die Spieler - bei der Fußball-Europameisterschaft. Als besonders gefährdet werde das Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien am 10. Juni sowie das Finale im Stade de France eingestuft, heißt es in einem entsprechenden Bericht.

Frankreich stehe "nicht zuletzt aufgrund der französischen Kolonialgeschichte in Nordafrika, des militärischen Engagements in Mali sowie der militärischen Unterstützung im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) im Irak und Syrien fortlaufend im besonderen Fokus islamistisch motivierter Täter", so das BKA. Mögliche Anschlagsziele seien "symbolträchtige und "weiche" Ziele mit einer großen medialen Aufmerksamkeit und entsprechend hohen Opferzahlen."

Nationalmannschaften gefährdet

Auch die Fußball-Nationalmannschaften selbst seien gefährdet. "Ein erfolgreicher Anschlag auf Mannschaften von "Kreuzfahrernationen", zu denen Deutschland ebenfalls gezählt wird, hätte dabei besondere Signalwirkung." Mit "Kreuzfahrer" seien christlich geprägte, westliche Staaten gemeint.

Die Sicherheitskräfte Frankreichs arbeiten angesichts der Gefahrenlage unter Hochdruck. Die Anschläge von Paris und Brüssel hatten gezeigt, wie angreifbar das Massen-Event in diesem Sommer sein wird. Frankreichs Präsident Francois Hollande versprach für die EM "maximale Sicherheit".

Im November hatten islamistische Attentäter während des Länderspiels Frankreich gegen Deutschland in unmittelbarer Nähe des Stade de France in Saint Denis Bomben gezündet. Wenige Tage später wurde aus Angst vor einem Anschlag das Freundschaftsspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover kurz vor Spielbeginn abgesagt.