Den Fans des Hamburger SV reicht es langsam. Nach der Niederlage zu Hause am Wochenende hat der Bundesliga-Dino bereits sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Während des Spiels gegen Leverkusen waren immer wieder Pfiffe und Beschimpfungen zu hören, sogar eine Drohung wurde ausgesprochen. "Bevor die Uhr ausgeht, jagen wir Euch durch die Stadt", war auf einem Plakat im Stadion zu lesen. Die "Uhr" steht für den Zeitmesser im Volksparkstadion, der die Zugehörigkeit des Klubs in der ersten Bundesliga anzeigt.

Sogar die Polizei musste nach dem Spiel einschreiten. Einige Fans hatten den Versuch unternommen, den Innenraum des Stadions zu stürmen während sich die Spieler noch auf dem Feld befanden um sich von den Anhängern zu verabschieden. Trainer Bernd Hollerbach versuchte zu beruhigen: "Es bringt nichts, uns gegenseitig zu zerfleischen. Wir müssen weiter zusammenstehen." Die nächsten beiden Spiele werden entscheidende für die Hamburger. Im Nordderby gegen Bremen und zu Hause gegen Tabellennachbar Mainz müssen Siege her, um den Abstieg doch noch abwenden zu können.

Dafür bräuchte es aber auch Tore und beim Erzielen dieser tun sich die Hansestädter besonders schwer. Super-Talent Jann-Fiete Arp traf so wie Bobby Wood in dieser Saison zweimal, besser waren nur Andre Hahn (3) und Filip Kostic (4). Torjäger Nicolai Müller verletzte sich schon am ersten Spieltag ausgerechnet beim Torjubel und der Steirer Michael Gregoritsch spielt jetzt in Augsburg groß auf: Neun Tore und vier Assists gelangen ihm in der Bundesliga bisher.