Ein Halbfinale gegen die Sprösslinge aus La Masia. Der Nachwuchs von Fußball-Meister Red Bull Salzburg hat sich für eine außergewöhnliche Saison belohnt. Die U19 der Salzburger trifft am 21. April in Nyon im Halbfinale der UEFA Youth League auf den FC Barcelona.

Verstecken wollen sich die Bullen nicht. Immerhin haben sie mit Manchester City, Titelverteidiger Paris St. Germain und zuletzt am Mittwoch Atletico Madrid bereits große Namen eliminiert. "Wenn man dann dort ist, will man natürlich auch gewinnen", sagte Kapitän Xaver Schlager, der zuletzt auch in der Bundesliga bereits für die Salzburger einlaufen durfte.

Salzburgs U19-Trainer Marco Rose wollte noch nicht zu viel vom Duell der Akademie in Liefering mit Barcelonas berühmter Nachwuchsschmiede La Masia wissen. "Ich bin einfach glücklich, dass meine Spieler ein weiteres Spiel haben, sich mit den besten Jugendspielern Europas zu messen. Das ist schon extrem viel wert", erklärte der frühere deutsche Bundesliga-Spieler. "An ein mögliches Finale denken wir noch gar nicht." Auch dieses würde in Nyon über die Bühne gehen - am 24. April.

Terminkollission

Die Erfolge der Jungbullen verursachen auch Terminkollisionen. Ein Großteil der U19-Mannschaft ist beim Zweitligisten FC Liefering bereits im Erwachsenenfußball engagiert - eines der Erfolgsgeheimnisse. Die Lieferinger müssten in der Erste Liga am 21. April beim Aufstiegsfavoriten LASK gastieren, die Bundesliga soll wegen der Überschneidung eingeschaltet werden. "Das kann ich nicht entscheiden", sagte Rose.

Mit Barcelona steht den Salzburgern jedenfalls eine der namhaftesten Fußball-Schulen der Welt gegenüber. Die Katalanen haben die Youth League 2014 bereits gewonnen, im Halbfinale rangen sie nun den FC Porto nieder. Den entscheidenden Treffer erzielte Jordi Mboula, eines der größten Stürmertalente Europas, per Elfmeter. Trainer ist Ex-Barca-Profi Gabri.

Stolzer Akademieleiter

Der Sensationslauf der U19 erfüllt auch Red Bulls Nachwuchsleiter Ernst Tanner mit Stolz. "Unvorstellbar, was da in den letzten Wochen passiert ist. Wenn man mir vorher gesagt hätte, dass die Mannschaft gegen Manchester City, Paris St. Germain und Atletico Madrid drüberkommt, hätte ich das fast für unmöglich gehalten."

Der Erfolg muss laut Tanner aber kein einzigartiger bleiben. "Ich sehe auch für die Zukunft Möglichkeiten, dass so etwas wiederholt werden könnte, weil in der Akademie hervorragend gearbeitet wird", meinte der Nachwuchschef. Die Salzburger arbeiten mit System, haben in Liefering nicht nur eine hervorragende Infrastruktur, sondern dort auch viele von Österreichs größten Talenten zusammengezogen.