Die Zukunft von Aleksandar Dragovic schien lange Zeit unklar zu sein. Fix schien nur: Bei Dynamo Kiew wird der ÖFB-Innenverteidiger diese Saison nicht spielen. Zu groß waren die Begehrlichkeiten aus besseren Ligen. Vorne weg: Deutschland und England.

Jetzt ist es klar: Dragovic wechselt nach Leverkusen. Er ist damit in guter österreichischer Gesellschaft. Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan spielen ebenfalls bei der Werkself, die von Ex-Bullen-Dompteur Roger Schmidt trainiert wird.

Noch am Wochenende meldeten englische Medien großes Interesse des Premier-League-Meisters Leicester City am 25-Jährigen. 17 Millionen waren die Engländer bereit zu zahlen. Kiew soll 20 Millionen gefordert haben.

Ein Transfer nach Leverkusen scheiterte lange Zeit an den finanziellen Vorstellungen der Ukrainer. Klub und Spieler waren sich schon länger einig. Es spießte sich aber auch am Überangebot an Innenverteidigung in der Elf von Roger Schmidt. Mit Ömer Toprak, Jonathan Tah, Tin Jedvaj, Kyriakos Papadopoulos, Andre Ramalho, Lukas Boeder und Joel Abu Hanna stehen acht Spieler im Kader, die ebenfalls in der zentralen Verteidigung spielen. Für einen neunten Innenverteidiger eine dermaßen hohe Summe auszugeben machte aus Leverkusener Sicht schlicht keinen Sinn.

Vor allem um Toprak gibt es Wechselgerüchte.. Arsenal soll großes Interesse am 27-jährigen Türken haben. Aber auch Dortmund ist an den Diensten des Innenverteidigers interessiert - bislang wurde kein Transfer vermeldet. Trotzdem ist es gut möglich, dass ein Wechsel von Toprak nun den Wechsel von Dragovic ermöglich hat.

Wieviel Geld aus Leverkusen nach Kiew geflossen ist, wird von den Vereinen nicht kommuniziert. Stillschweigen ist in solchen Fällen meist üblich. Kolportiert werden 18 bis 20 Millionen Euro. Der 25-jährige Wiener hat beim Champions-League-Teilnehmer aus Leverkusen einen Vertrag bis 2021.

"Bayer Leverkusen hat von Beginn an klargemacht, dass sie mich wollen, nie locker gelassen und sehr hart um mich gekämpft. Das imponiert mir extrem, gleichzeitig pusht es mich. Ich möchte dieses Vertrauen so rasch wie möglich zurückzuzahlen und werde vom ersten Tag an alles reinhauen", meinte Dragovic in einer Aussendung.

Mit Kiew hat Dragovic in dieser Saison bereits fünf  Runden absolviert, die deutsche Bundesliga startet ihre Saison am kommenden Wochenende. "Die Akkus sind voll, jetzt ist auch der Kopf klar. Ich kann mich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren und werde alles daran setzen, so schnell wie möglich ein Teil der Bayer-Mannschaft zu werden", kündigte Dragovic an.

Leverkusen-Geschäftsführer Michael Schade deutete an, dass die Umsetzung des Transfers nicht einfach war. "Wir haben uns vorgenommen und es auch umgesetzt, unseren Kader zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken. Wir sind froh, dass unsere Geduld in dieser recht schwierigen Personalie zum Erfolg geführt hat. Es war nicht leicht, umso glücklicher sind wir, dass es doch noch geklappt hat", sagte Schade. In Kiew wäre Dragovic noch bis 2018 unter Vertrag gestanden.