Mit Zlatko Junuzovic und Martin Harnik fallen Teamchef Marcel Koller für das letzte Länderspiel des Jahres gleich zwei offensive Stammkräfte aus. Sabitzer dürfte im Zentrum statt Junuzovic beginnen. "Ich fühle mich sehr wohl auf dieser Position", betonte der 21-Jährige am Freitag im Teamcamp in Spanien. "Manche Spieler brauchen die Linie, bei mir ist das nicht so. Im Zentrum habe ich mehr Ballkontakte."

Auch wenn er in die Junuzovic-Rolle schlüpfen dürfte - als reinen "Zehner" sieht sich der Allrounder vom deutschen Zweitligisten RB Leipzig nicht. "Es ist gut im heutigen Fußball, wenn man auf mehreren Positionen eingesetzt werden kann", meinte Sabitzer. Das könnte auch im Hinblick auf die EM in Frankreich zu seiner Trumpfkarte werden. "Sollte ich gebraucht werden, bin ich da, das habe ich immer gesagt."

In den jüngsten fünf EM-Quali-Spielen wurde Sabitzer viermal eingewechselt, in Montenegro erzielte er in der Nachspielzeit das entscheidende Tor zum 3:2. "In den letzten Spielen hat es als Joker ganz gut funktioniert. Es gibt keine Garantie, dass das auch von Beginn an so ist", sagte der Grazer, der zuletzt im März gegen Bosnien (1:1) in der ÖFB-Startformation gestanden war. In zwei von vier Einsätzen von Beginn an hat er getroffen.

In der zweiten deutschen Liga hält Sabitzer bei vier Saisontoren. "Die Liga ist schon robuster als in Österreich, aber es macht Spaß da", meinte der Ex-Salzburger. Sein Vertrag in Leipzig läuft bis 2018. Derzeit sieht er "nicht viele Gründe, gleich wieder abzuhauen".

"Unser Ziel ist es, in die erste Liga hochzugehen", erklärte Sabitzer. "Sollte das nicht funktionieren, werde ich mir überlegen, wie es mit meiner Karriere weitergeht." Nach 14 Runden liegt der Red-Bull-Club auf dem dritten Tabellenplatz. "Natürlich hat man als Fußballer immer das Ziel, ganz oben mitzuspielen. Aber solange es möglich ist, werde ich alles geben in Leipzig."

Ein ÖFB-Kollege hat den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse bereits geschafft. Im Team muss sich Ingolstadt-Legionär Lukas Hinterseer aber hinten anstellen. Der Tiroler sieht sich in der ÖFB-Auswahl ebenfalls auf der Junuzovic-Position - auch wenn er sie etwas anders auslegt als der Spielmacher von Werder Bremen. "Ich gehe etwas mehr in die Tiefe, eher wie eine hängende Spitze."

Sein bisher letztes Länderspiel hatte der 24-Jährige gegen Bosnien absolviert. "Jeder Fußballer möchte spielen. Aber wenn es bei der Mannschaft so gut läuft, dann akzeptiert man das und freut sich mit", betonte Hinterseer, der gegen die Schweiz auf seine Chance hofft. "Falls ich Einsatzzeit bekomme, möchte ich zeigen, dass ich zurecht hier bin." Bis zur EM in Frankreich sind es schließlich nur noch sieben Monate.