"Austria Kärnten", sagt Salzburg-Trainer Co Adriaanse, "ist eine Mannschaft, die Druck nach vorne erzeugen kann. Das zeugt von einem holländischen Trainer." Nun lebt Frenkie Schinkels zwar schon seit mehr als 20 Jahren in Österreich, aber seine Idee vom Fußball wurzelt in den Niederlanden. Daher pflegt der Sportchef von Austria Kärnten wie sein Kollege beim Red-Bull-Team den Offensiv-Kick im typisch holländischen Stil mit drei Spitzen und ausgeprägtem Flügelspiel.

Angriff ist die beste Verteidigung. Die alte Weisheit, dass Angriff die beste Verteidigung sei, wird hier wörtlich genommen. Co Adriaanse hatte einiges an Zeit in seine Umbauarbeit investieren müssen, denn sein Vorgänger opferte jegliche Kreativität und Attraktivität dem Sicherheitsprinzip. "Giovanni Trapattoni hat den Fußball um seine Freiheiten gebracht", meint Schinkels. Die Holländer sehen den Fußball grundsätzlich zuerst als Spektakel, und danach handeln sie auch. Nicht immer steht am Ende ein Wunschergebnis, wie auch die Euro 08 zeigte, als die Oranjes als beste Elf der Vorrunde im Viertelfinale mit fliegenden Fahnen untergingen. Aber geschlagen wurden sie von einem holländischen Trainer (Russland, Guus Hiddink).

Beste Abwehr gegen Torfabrik. Das könnte Schinkels als Beispiel dienen, den Gegner quasi mit den eigenen Waffen zu bezwingen. Adriaanse stehen für seine Lektionen der niederländischen Schule aufgrund der Red-Bull-Power ungleich mehr Mittel zur Verfügung als Schinkels. "Er hat natürlich mehr Qualität als wir" aber sei noch nicht auf allen Positionen ideal besetzt. In der Defensive der Salzburger sieht der Sportchef von Austria Kärnten durchaus Angriffsflächen für seine nach dem Ausfall von Wolf allerdings auch geschwächte Offensive. Die Kärntner sind von der Red-Bull-Torquote noch weit entfernt, stellen aber - untypisch holländisch - die beste Abwehr der Liga. Nur in einem Spiel blieb Salzburg ohne Torerfolg: Am 31. August beim 0:1 in Klagenfurt.