Frankreich gegen Italien, die Neuauflage des WM-Finales 2006, sie war nichts für schwache Nerven. Für beide Teams zählte nur ein Sieg um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Und beiden waren angewiesen auf die Holländer, die im Fernduell die Rumänen in Schach halten mussten. Am Ende waren es die Tifosi, die sich jubelnd in den Armen lag. 2:0 - der Weltmeister, er sprang noch einmal von der Schaufel und trifft nun in Wien auf Spanien.

Abschied. Für die Grande Nation hieß es hingegen Abschied nehmen. Ein Abschied, der sich gestern bereits nach acht Minuten abzeichnete. Franck Ribery, der Denker und Lenker stürzte nach einem Zweikampf unglücklich - Verdacht auf Unterschenkelbruch - ein Schock für Frankreich. Ein Schock, von dem sich "Les bleus" nicht mehr erfingen und der in der 25. Minute noch größer wurde. Eric Abidal konnte Luca Toni im Strafraum nur noch mit unlauteren Mitteln stoppen. Er sah Rot und den Elfmeter verwandelte Andrea Pirlo souverän - 1:0.

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Adieu les bleus. Das Italiens Goalgetter Toni, weiterhin alles traf, nur nicht das gegnerische Tor, es wog nicht so schwer. In der 55. Minute begann im Letzigrund die azurblaue Party. Holland war in Führung gegangen, die Tifosi jubelnden und ihr Glück steigerte sich schier ins Unermessliche, als ausgerechnet Henry in der 68. Minute einen Freistoß von Daniele De Rossi ins eigene Tor abfälschte - 2:0. "Adieu les bleus", sangen nun die italienischen Fans in Anspielung auf Frankreichs Schlachtruf "Allez les bleus". Der Weltmeister ist zurück und bleibt im Spiel um den Coupe Henri Delaunay. Der französische "Erfinder" der Euro, er dürfte sich am Grab umdrehen.