Aus der von der "Jasmin Raw Materials Ltd.", vertreten durch Werner Koppel, angekündigten Investition von 20 Millionen Euro für Fußball-Rekordmeister Rapid wird wohl nichts. Wie Klub-Präsident Rudolf Edlinger am Freitag bestätigte, ist bis dato noch kein Geld an die Grün-Weißen geflossen. "Wenn bis Mittwoch kein Geld da ist, dann übersteigt der Wert des Papiers die Realität dieses Vertrages", betonte Edlinger. Der Ex-Finanzminister bekräftigte, dass die Millionen aus diesem "Vertragskonstrukt" mit Koppel nicht in den Spielbetrieb geflossen wären, sondern ins Stadion und die dazugehörige Infrastruktur.

Schall und Rauch. Koppel sei selbst an Rapid mit der Absicht herangetreten, 20 Millionen Euro in die Infrastruktur des Vereins zu investieren, es sei ein diesbezüglicher Kontrakt unterzeichnet worden. "Wir sind mit diesem Vertragskonstrukt keinerlei Risiko eingegangen. Wenn bis Mittwoch kein Geld da ist, dann löst sich das Ganze einfach in Schall und Rauch auf", hielt Edlinger dazu fest und wehrte sich gegen "Naivitätsvorwürfe", dass Koppel kein seriöser Geschäftsmann sei. "Für ein Saison-Budget von elf bis zwölf Millionen braucht man sechs bis sieben Millionen Euro an Sponsorgeldern, das ist extrem schwierig. Deshalb sprechen wir mit jedem, der uns unterstützen will, auch wenn am Ende nur leere Kilometer rauskommen."

Austria. Der Naivitätsvorwurf kam deshalb auf, weil neben Rapid auch die Austria von Koppel kontaktiert worden war, wie Austria-Manager Markus Kraetschmer am Freitag bestätigte. "Auch uns wurde ein Angebot unterbreitet, nach genauen Prüfungen des Faktenlage haben wir dieses jedoch abgelehnt", berichtete Kraetschmer. Der auf den ersten Blick potente Geldgeber wäre nach genauerer Überprüfung als zu unseriös empfunden worden. "Wenn ich als Klubvertreter sehe, dass der betreffende Sponsor auf den Virgin Islands beheimatet ist, läuten normalerweise schon einmal die Alarmglocken", sagte der Austria-Manager.