Es war nicht unbedingt der Samstag, der den Sturm-Tigern auf der Zunge zerging. Da ließ einerseits Salzburg-Manager Oliver Kreuzer keinen Zweifel offen, dass Christoph Leitgeb von der Mur an die Salzach wechseln wird. "Noch hat er nicht bei uns unterschrieben, aber er ist auf dem besten Weg dazu. Sein Spielwitz wird Salzburg gut tun." Schön für die "Bullen", weniger schön für die Schwarz-Weißen. Jetzt wird Sturm noch danach trachten, ein ordentliches "Schmerzensgeld", also zwei bis drei Millionen Euro Ablöse, zu ergattern. Junior Leitgeb hat immerhin noch einen aufrechten Sturm-Vertrag, nämlich bis Sommer 2008.

Schwachstelle. Leitgeb weg, das war der erste "Magenbitter" gestern Abend - und dann hat Sturm wieder einmal in gar nicht beeindruckender Manier bewiesen, wo die Schwachstelle liegt. Beim Toreschießen. Was hilft's, wenn vor allem vor der Pause Chance um Chance erarbeitet wird, vor dem Tor aber dann nur ein "Lüfterl" weht. Ein paar Beispiele gefällig? Leitgeb scheitert nach traumhaftem Lochpass von Haas (22.). Krammer vernebelt (31.), dazu auch Ledwon (32.) und Rabihou per Kopf (38.). Dass in diesen Phasen Ried-Goalie Hans-Peter Berger stets seine Hände im Spiel hatte, darf keine Entschuldigung sein. So war nix mit dem vierten Sturm-Erfolg in Folge, wurde nur der fünfte Heimsieg der Rieder Realität. Die Kosmetik von Amadou Rabihou in der Nachspielzeit hat nichts mehr gebracht.

Hintermannschaft. Dass Sturm zwei Tore kassierte und in Ried weiter seit dem 6. Oktober 2002 (2:1) sieglos bleibt, lag aber natürlich auch an der mangelnden Routine der Hintermannschaft. Verlaat fehlte an allen Ecken und Enden, die Innenverteidigung mit Mörec und Prödl darf man nicht verdammen. Schade nur, dass die Boys mit ihrem Nickerchen vor dem 0:2 (Pichorner, 54.) die Vorentscheidung in dieser Partie zugelassen haben.