Nach exakt 49 Sekunden war klar: Eine Blamage wie vor 19 Jahren wird Österreich nicht erleben. 1990 brachten die rot-weiß-roten Kicker den Ball im Färöer Tor ja bekanntlich nicht unter und verloren 0:1. Das WM-Qualifikationsspiel gegen die "Wikinger" lief ganz anders ab. Ein Blitzstart erleichterte der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft vieles. Stefan Maierhofer köpfelte das 1:0 und ließ die 12.300 Besucher in der Grazer UPC Arena von den Sitzen springen. Mitgehüpft ist auch Teamchef Didi Constatnini. Er hat sich ja für die Variante mit den zwei "Riesen" entschieden. Richtig, wie sich im Laufe des Spiel noch herausstellen sollte. Denn nach Maierhofers Treffer schrieb sich Neo-Kapitän Marc Janko auch noch zwei Mal in die Trefferliste ein.

Drei Tore der "Riesen"

Die zwei Langen erfüllten ihre Aufgabe, beide waren bemüht, beiden fehlte aber auch der Spielwitz und die Beweglichkeit. Für die Ideen waren andere zuständig. Und zwar das Trio von Sturm Graz. Daniel Beichler, Jakob Jantscher und Andreas Hölzl spielten die Färinger fast nach Belieben aus und bedienten die Stürmer mit vielen Bällen. Alle Offensivaktionen liefen über die Sturmspieler, die der Motor des österreichischen Spiels waren.

Durch den frühen Rückstand mussten die Färinger ihre sonst so gefürchtete Defensiv-Taktik aufgegeben. Dadurch ergaben sich für die Österreicher Räume, die aber nur teilweise genutzt wurden. Mehr Konzentration hätte den Österreichern gut getan. Vor allem Janko. Wegen eines unnötigen Fouls erhielt er die gelbe Karte und ist für das Spiel am Mittwoch auswärts gegen Rumänien gesperrt. Nicht dabei sein wird auch Jürgen Patocka, der nach einem Foul eine Rissquetschwunde an der linken Achillessehne erlitt. Unnötig war auch das Gegentor durch Olsen (84.).

Fazit: Österreich hat die Pflicht erfüllt, gute Ansätze waren erkennbar. Gegen Rumänien ist eine Leistungssteigerung aber unbedingt notwendig, will man wirklich weiter im Rennen um die WM-Endrunde in Südafrika bleiben.